SZ-Kolumne "Bester Dinge":Eins, zwei, drei, Polizei

(Foto: Uli Deck)

Wie Drillingsschwestern aus Karlsruhe bei der Verbrecherjagd den Schurken immer einen Schritt voraus sein könnten.

Von Nadeschda Scharfenberg

Wie viele Panzerknacker ihr Unwesen treiben, gehört zu den Rätseln der Kriminalgeschichte. Ist ja auch schwer, den Überblick zu behalten, weil sie alle, abgesehen von den Nummern auf ihren Rollkragenpullis, exakt gleich aussehen. Ihre Zahl schwankt zwischen drei und 13, und einmal wird sogar behauptet, es handle sich um eine Weltverbrecherorganisation mit 3000 Mitgliedern. Eineiige Dreitausendlinge, die arme Mutter!

Nicht nur optisch, sondern auch genetisch nahezu identische Schurken machen der Polizei das Fahndungsleben schwer. Ein Schmuckdiebstahl im KaDeWe konnte zum Beispiel nie aufgeklärt werden, weil DNA-Spuren in einem Handschuh gleich zwei potenziellen Tätern zugeordnet werden konnten: eineiigen Zwillingen. Und der Münchner Gastronom Paul Pongratz kam in einem Fall von mutmaßlichem Tankbetrug trotz einer gerichtlichen Frisuren-Analyse ungeschoren davon, weil der Mann mit dem Pferdeschwanz auf dem Überwachungsvideo auch sein Bruder Peter hätte sein können.

Doch es besteht Hoffnung, dass die Strafverfolger in dieser Hase-und-Igeliade nicht länger hinterherlaufen müssen. Die Drillinge Lara, Samira und Vanessa Böß, alle 24 und Polizistinnen, gleichen einander wie ein Panzerknacker dem anderen. Ihr gemeinsames Ziel ist eine Anstellung beim Präsidium in Karlsruhe. Die Aufgabenteilung könnte dann so aussehen: Samira kontrolliert einen Verdächtigen, Lara nimmt die Verfolgung auf, Vanessa empfängt ihn mit gezückten Handschellen. Ein klarer Fall von Polizei-Omnipräsenz.

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