Vor knapp einem Jahr - am 27. Januar 2020 - gab das Münchner Gesundheitsamt bekannt: Ein Mitarbeiter des Automobilzulieferers Webasto hatte sich mit dem Coronavirus infiziert. Es war der erste Fall in Deutschland. Seitdem wurden fast 50 000 Münchnerinnen und Münchner positiv getestet. Mehr als 720 von ihnen starben am Coronavirus oder seinen Folgen. Allein 221 waren es im Dezember.
Hinter jeder Zahl in der Statistik steht ein Schicksal, jede und jeder Verstorbene hinterlässt eine Lücke. Die Süddeutsche Zeitung hat deswegen Angehörige gebeten, ihre Geschichte zu erzählen. Meine Kollegen Katharina Blum, Max Ferstl, Bernd Kramer und ich haben mit den Hinterbliebenen telefoniert und darüber gesprochen, was die Verstorbenen besonders gemacht hat, was sie liebten und was die Angehörigen an ihnen so schätzten. Es sind Tränen geflossen, manchmal aber wurde auch kurz gelacht, wenn eine schöne Erinnerung aufkam.
18 Porträts sind entstanden (SZ-Plus). Über Michael Lennackers, der den EHC München und Kiss liebte und mit nur 49 Jahren starb. Über Eva Teibler, die die Welt bereiste und so gerne noch Oman und Jemen gesehen hätte. Über die Hausmeisterin Rosa Metzger, die sich noch mit 89 Jahren um ihre Hausgemeinschaft in Haidhausen kümmerte. Oder über Franz Nitsche, der Oberbauleiter der Paketposthalle war und das Bild Münchens geprägt hat. Die Porträts sollen stellvertretend stehen für alle Opfer. Es sind so viele, die fehlen.
Wenn auch Sie einen Angehörigen aus München an Covid-19 verloren haben und an ihn erinnern möchten, können Sie eine Mail an muenchen-online@sueddeutsche.de schreiben oder unter 089/21839977 anrufen. Das Gedenkprojekt würden wir gerne fortsetzen.
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