Berg:Abgeblitzt

Es hat schon das Gericht beschäftigt, das Seegrundstück in Leoni. Jetzt soll es bebaut werden. (Foto: Georgine Treybal)

Eigentümer des Zwölf-Millionen-Grundstücks in Leoni scheitert bisher mit Bauanträgen

Von Sabine Bader, Berg

Der Fall im Berger Ortsteil Leoni hat Aufsehen erregt - zeigt er doch exemplarisch, welch astronomische Preise am Seeufer zu erzielen sind: Eine Erbengemeinschaft hatte ein 1463 Quadratmeter großes Grundstück mit Baurecht in Leoni für zwölf Million Euro veräußert.

Der Freistaat und die Schlösser- und Seenverwaltung hatten indes andere Pläne mit dem Gelände. Sie wollten das Grundstück über ein "naturschutzrechtliches Vorkaufsrecht" für 5,3 Millionen Euro erwerben und es für Badegäste und Erholungssuchende öffentlich zugänglich machen. Die Erbengemeinschaft zog gegen den Freistaat vor Gericht und gewann den Prozess im Oktober 2019.

Jetzt will der neue Eigentümer bauen. Doch bereits einen erster Bauantrag vom Oktober 2020 wurde zurückgezogen, weil er den Vorgaben des 2015 aufgestellten Bebauungsplanes, der die Bautätigkeit in dieser sensiblen Lage regelt, in vielerlei Hinsicht nicht entsprochen hat. Der Bebauungsplan sieht nämlich für das Gelände vor, dass dort maximal ein Gebäude mit einer Grundfläche von 200 Quadratmetern und einer Wandhöhe von 6,30 Metern gebaut werden darf.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung versuchte es der Eigentümer mit einem neuen Bauantrag. Wie beim ersten Ansinnen sollte das Einfamilienhaus aber auch diesmal 303 Quadratmeter Grundfläche haben. Vorgesehen waren zudem eine Tiefgarage und ein Pkw-Lift. Allerdings wäre diesmal die zulässige Wandhöhe eingehalten worden. Einstimmig lehnten die Berger Gemeinderäte dennoch den neuerlichen Bauantrag ab.

© SZ vom 26.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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