Ebersberg:SPD will Kinderrechte stärken

Die Kreisstadt Ebersberg soll eine "kinderfreundliche Kommune" werden. Das fordert die Stadtratsfraktion der SPD in einem Antrag an den Umwelt-, Sozial- und Kulturausschuss (USK). Dahinter steckt die Idee, die Stadt möge die UN-Kinderrechtskonvention öffentlich anerkennen und dadurch die Rechte von Kindern stärken. Die Initiative "Kinderfreundliche Kommune" ist eine Aktion von UNICEF und dem Deutschen Kinderhilfswerk, die zu diesem Zweck einen gemeinsamen Verein gegründet haben. Ob die Rechte von Kindern verwirklicht würden, entscheide sich vor allem in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld, so die SPD in ihrem Schreiben an Bürgermeister Uli Proske (parteilos). "Mit diesem Antrag möchten wir das Ziel erreichen, die UN-Kinderrechtskonvention auf lokaler Ebene umzusetzen und die Kinderrechte bekannter zu machen."

UNICEF und das Deutschen Kinderhilfswerk unterstützen Städte und Gemeinden auf dem Weg zur kinderfreundlichen Kommune. Mit der Umsetzung des Programms werde zudem das gleichnamige Siegel verliehen, so die SPD. "Das Siegel erkennt den Willen der Stadt oder Kommune zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention an. Es ist Ausdruck der Selbstverpflichtung unserer Stadt, die im Programm festgesteckten Ziele innerhalb von drei Jahren umzusetzen."

Grund für diesen Vorstoß ist, dass den Ebersberger Sozialdemokraten die Umsetzung der Kinderrechte auf kommunaler Ebene immer noch zu kurz kommt, dabei sei das gerade dort von besonderer Bedeutung. Im Rahmen der kinderfreundlichen Kommune werde den Kindern nicht nur ihr Recht zugesichert, sondern sie würden auch verstärkt über ihre Rechte aufgeklärt und erhielten die Möglichkeit, ihre Belange in der Kommune vorzubringen.

"Ebersberg ist Zuzugsgebiet für junge Familien und wir haben bereits derzeit schon im deutschlandweiten Vergleich einen hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen", so die SPD. Ein Vorteil der Stadt bestehe außerdem bezüglich der demografischen Entwicklung: "Wir können einen Beitrag leisten, der Überalterung entgegenzuwirken, indem man Kindern einen Lebensraum schafft, in dem sie auch später gerne bleiben", ist die SPD überzeugt. Soziale Ungleichheit gebe es auch in Ebersberg. "Es ist uns als Verantwortliche wichtig, dass Kinder aus sozial schwachen Familien nicht abgehängt werden. Wir wollen die Bedürfnisse von Kindern besonders ernst nehmen und diesem Bevölkerungsanteil bessere Mitbestimmung ermöglichen", schreibt die SPD. Über den Antrag abgestimmt werden soll in der nächsten USK-Sitzung, laut Terminplan Mitte Mai.

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