Eishockey:Wee bitte?!

Der Sponsor steht im Mittelpunkt der Diskussionen um das Tölzer Profi-Eishockey. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Angeblich fehlen 450 000 Euro: Tölzer Löwen fordern Hauptsponsor zu Stellungnahme auf.

Von Johannes Schnitzler, Bad Tölz/München

Der Ton zwischen den Tölzer Löwen und ihrem Hauptsponsor, der in der Schweiz ansässigen Wee-Conomy AG, wird schärfer. Der Eishockey-Zweitligist wartet in der laufenden Saison auf einen sechsstelligen Betrag - nach SZ-Informationen soll es um mehr als 450 000 Euro gehen - und hat seinen Partner zu einer Stellungnahme aufgefordert. Wee-Conomy ist Teil der Wee-Gruppe des gebürtigen Bad Tölzers Cengiz Ehliz. In den vergangenen drei Jahren hat das Unternehmen nach eigenen Angaben an die Löwen "Sponsorengelder im siebenstelligen Bereich überwiesen". Die Löwen spielen seit dem Aufstieg in die DEL2 im Jahr 2017 in der Wee-Arena. Insgesamt habe das Unternehmen laut einem Sprecher rund drei Millionen Euro in das Pilotprojekt Bad Tölz investiert, um sein Mobile-Payment-Geschäft und die eigene digitale Währung (Wee) anzukurbeln. Im vergangenen Dezember stellte das Amtsgericht München die zum Konzern gehörende Wee-Business GmbH unter vorläufige Insolvenzverwaltung. An diesem Freitag sagte Leo Schrutt, Verwaltungsratspräsident der Wee-Conomy AG, der SZ: "Wir alle durchleben gerade schwierige Zeiten. Die Corona-Pandemie hat enorme Auswirkungen auf die gesamte Welt-Wirtschaft." Wee stehe zu seinen vertraglichen Verpflichtungen. Aber: "Wir bitten um etwas Geduld. Interne Gründe wie ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm zwingen uns leider dazu, dass wir die vereinbarten Sponsoring-Zahlungen noch aufschieben müssen." Die Geduld bei den Tölzer Löwen ist freilich aufgebraucht, wie Geschäftsführer Christian Donbeck am Freitag sagte: "Wir lassen uns nicht mehr mit Versprechungen vertrösten." Der Wirtschaftsbeirat der Tölzer Eissport GmbH verlange nach den jüngsten Erfahrungen von Wee Sicherheiten, "die auch werthaltig sind".

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