Ausstellung:Ein Schaufenster für die Kunst

Ausstellung: Den Auftakt der Kunstschau in Germeringer Schaufenstern macht Heide Geiser mit zwei Bildern im Fischmarkt in der Otto-Wagner-Straße. Ganz passend gewählt ist da also ihr Karpfen-Gemälde.

Den Auftakt der Kunstschau in Germeringer Schaufenstern macht Heide Geiser mit zwei Bildern im Fischmarkt in der Otto-Wagner-Straße. Ganz passend gewählt ist da also ihr Karpfen-Gemälde.

(Foto: Günther Reger)

Der Kunstkreis Germering bringt seine Werke in den öffentlichen Raum. In einer Zusammenarbeit mit lokalen Geschäftsleuten zeigen die Mitglieder ihre Bilder in verschiedenen Läden. Den Auftakt macht der Fischmarkt in der Otto-Wagner-Straße

Von Florian J. Haamann, Germering

So langsam erwachten die Mitglieder wieder aus ihrem Corona-Schlaf, erzählt Uli Baab, die Vorsitzende des Germeringer Kunstkreises. Und weil Ausstellungen in Kunsträumen, Museen und ähnlichem ja noch immer nicht erlaubt sind, zeigen sie ihre Werke nun in Germeringer Schaufenstern. Den Auftakt macht Heide Geiser mit zwei Bildern im Fischmarkt in der Otto-Wagner-Straße. Ganz passend gewählt ist da also ihr Karpfen-Gemälde. Es zeigt einen prachtvollen blauen Karpfen, der auf den Betrachter zuschwimmt und ihn anblickt, das Maul weit geöffnet. Umringt ist er von drei bunten Artgenossen. Und auch das zweite von Geiser gewählte Bild Tiere. Dieses Mal allerdings sechs Gänse, die dich gedrängt beieinander stehen.

Die Präsentation im Schaufenster des Fischladens soll allerdings nur der Anfang sein, weitere Geschäfte hätten bereits zugesagt, erzählt Baab. "Wir verhandeln schon länger, vergangenes Jahr haben wir schon mit den Germeringer Lieblingsläden kontakt aufgenommen, bedauerlicherweise erfolglos." Ganz traditionell seien sie Klinkenputzen gegangen, um bei den Geschäften nachzufragen. "Das war eine wunderbare Erfahrung, es sind tolle Gespräche zustande gekommen und man konnte die Geschäftsleute mal außerhalb ihres Geschäfts kennenlernen." Das schöne an der Aktion sei, dass die Bilder nicht nur ein zwei Wochen hängen dürfen, sondern längerfristig. "Ich würde mir wünschen, dass sich uns die ganze Otto-Wagner-Straße öffnet, dann können wir sie als Repräsentiermeile ins Auge fassen", sagt Baab.

Nun gehe es darum, weitere Künstlerinnen und Künstler zu finden, die die anderen Schaufenster mit ihrer Kunst bespielten. Aber die Aktivität nehme spürbar zu, es gebe wieder Treffen zwischen einzelnen Mitgliedern, natürlich nur zu zweit, ganz maßnahmenkonform. So seien auch die Arbeiten an einem Beethoven-Projekt wieder aufgenommen worden, dass eigentlich für 2020 geplant war. "Jedes Mal wenn wir neu Luft geholt hatten, wurde es wieder durch die Maßnahmen eingefroren. Das sind Dinge, die einen noch mehr lähmen", sagt Baab. "Aber die Hauptsache ist, dass jetzt etwas passiert."

Die ständigen Verschiebungen und Absagen hätten ihr als neue Vorsitzende des Kunstkreises auch persönlich zu schaffen gemacht, erzählt Baab. "Ich musste schon aufpassen, dass ich das nicht persönlich nehme, wenn die Leute mir dieses Amt zutrauen und ich mich voller Ideen und Energie an die Arbeit mache und dann wird mir eines nach dem anderen verboten. Es gab Momente, in denen ich gedacht habe, was bin ich denn für eine Vorsitzende, wenn ich nichts zustande bringe." Mittlerweile aber überwiege wieder die andere Seite und sie arbeite mit Herzblut weiter für die Germeringer Künstler. Neben der Schaufensterausstellung und dem Beethoven-Projekt seien aktuell für März eine Ausstellung in Fürstenfeldbruck und für Pfingsten eine in der Erlöserkirche geplant.

Werke von Heide Geiser, zu sehen im Schaufenster des Germeringer Fischmarkts

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