Jazz & Rock:Klangvolle Konkurrenz

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Von der Unterfahrt in München bis zur Nürnberger Tafelhalle: In dieser Woche sind ungewöhnlich viele bayerische Livestream-Konzerte zu sehen.

Von Oliver Hochkeppel

Der kultivierte, an der Jazz-Tradition orientierte Ton zeichnet den in München lebenden ungarischen Saxofonisten Mark Pusker aus. (Foto: Stefanie Graul)

So schnell wird es also noch nichts mit dem Gang in den Musikclubs, vorerst müssen sich Jazz-, Rock- und Popfreunde weiter mit Livestreams behelfen. Immerhin weitete sich das Angebot in dieser Woche aus. Von Donnerstag bis Samstag, 18 bis 20. Februar, etwa muss man sich jeweils zwischen einem Konzert in der Unterfahrt und einem in der Milla entscheiden. Also zwischen dem anarchischen, eigentlich New Yorker Punk-Jazz-Quartett Talibam mit der Saxofonistin Silke Eberhard und dem Münchner Elektronik-Jazz-Kollektiv Ark Noir; zwischen dem ambientartigen Wood River-Projekt der vielseitigen Saxofonistin, Sängerin und Keyboarderin Charlotte Greve und den jungen Münchner Indie-Rockern Idreamt; schließlich zwischen dem boppig-swingenden Quartett des Holzbläsers Mark Pusker, der hier das neue Album "Circles in Time" vorstellt, und dem kernigen Funk- und R'n'B-Trio Pho Queue. Wer es lieber leise statt laut und fein statt grob hat, der ist am Freitag ohnehin noch mal ganz woanders richtig: beim Chansonnier Stefan Noelle und seiner Band, wenn er bei Mulo Francels Couch-Konzerten in der Pasinger Fabrik neue, wie immer ganz persönliche und eigenwillige Geschichten vertont, unter dem trotzigen, leider nicht mehr für jeden Musiker zutreffenden Titel: "Ich bin noch da".

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Ohne Qual der Wahl geht es aber auch. So entert am 24. Februar Embryo die Unterfahrt-Bühne, jenes inzwischen 52 Jahre alte Worldjazz-Kollektiv, das immer neu daher kommt, nicht erst, seit nach Christian Burchards Tod seine Tochter Marja die Leitung übernommen hat. Für frischen Wind sorgt in der reduzierten Quintett-Besetzung dieses Abends zum Beispiel LBT-Drummer Sebastian Wolfgruber. Schließlich könnte man auch noch in die Ferne schweifen, in die Nürnberger Tafelhalle. Da holt am 22. Februar das Jazz Studio sein Neujahrskonzert nach. Das Trio des Pianisten Michael Flügel gemeinsam mit den Bläserstars Axel Schlosser und Paul Heller widmen sich dabei Art Blakey's legendären Jazz Messengers.

Talibam , Do., 18. Feb., Charlotte Greve , Fr., 19. Feb., Mark Pusker , Sa., 20. Feb., Embryo , Mi., 24. Feb., Unterfahrt, www.unterfahrt.de; Ark Noir , Do., 18. Feb., Idreamt , Fr., 19. Feb., Pho Queue , Sa., 20. Feb., Milla, www.milla-club.de; Stefan Noelle & Band , Fr., 19., Feb., Pasinger Fabrik, www.pasinger-fabrik.de; The Jazz Messengers , Mo., 22. Feb., Tafelhalle Nürnberg, www.tafelhalle.de, Beginn jeweils um 20 Uhr

© SZ vom 17.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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