Am Wochenende sind für München so viele Demonstrationen angekündigt wie lange nicht mehr. Allerdings dürften bei den meisten der fast zwei Dutzend Versammlungen mehr oder weniger dieselben Teilnehmer erscheinen: Anhänger der sogenannten "Querdenker". Unter nur leicht abgewandelten Losungen treffen sie sich am Samstagmittag auf dem Marienplatz ("Freiheitsversammlung"), wenig später starten sie zu einen Autokorso an der Theresienwiese ("Für Selbstbestimmung und Demokratie").
Am Sonntagmittag stehen sie wieder auf dem Marienplatz ("Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung") und am Stachus ("Für Freiheit, für Klarheit, für Frieden"), protestieren dann mit einem Autokorso "Gegen die Zwangsimpfung", um schließlich erst auf dem Max-Joseph-Platz einen "Maskenball für die Freiheit" zu veranstalten und im Anschluss auf der Theresienwiese einen "Maskenball für Grundrechte".
Die Polizei kündigte an, die Veranstaltungen mit etwa 500 Beamten zu begleiten. Ein Sprecher erinnerte am Freitag an die rechtlichen Unterschiede zwischen Fasching und freier Meinungsäußerung: Während letztere unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes steht, gilt das für den Fasching nicht.
Außerdem gilt in weiten Bereichen der Innenstadt zwar eine Maskenpflicht, gemeint sind allerdings Masken zur Verringerung der Ansteckungsgefahr und keine Kostümierung. Diese wiederum würde unter das Vermummungsverbot fallen. Wer also nicht nur Mund und Nase verhüllt, sondern das ganze Gesicht, begeht eine Straftat. Gegner der Querdenker treffen sich am Sonntagnachmittag auf dem Rindermarkt. Sie fordern "Abstand zu Nazis und Antisemitismus".
Die "Parents for Future" demonstrieren am Sonntagnachmittag an der Reichenbachbrücke für den Klimaschutz. Zur selben Zeit erinnern die Gastronomen auf dem Odeonsplatz an ihr Los im Lockdown. Ab 19.30 Uhr klingt das Demo-Wochenende mit einer Kundgebung von Unterstützern des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny auf dem Marienplatz aus.