Bayern:Rechtsextreme Straftaten nehmen zu

Für 2020 verzeichnet das Landeskriminalamt 2305 Vorfälle - das ist eine Steigerung um fast 13 Prozent.

Die Zahl der rechtsextremen Straftaten in Bayern hat erneut zugenommen: Für 2020 verzeichnete das Landeskriminalamt 2305 Vorfälle und damit ein Plus von fast 13 Prozent. Dies geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der SPD im Landtag hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. 2019 hatte es im Freistaat 2042 rechtsextrem motivierte Straftaten gegeben, dies waren rund 15 Prozent mehr Delikte als 2018.

Volkmar Halbleib, parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion, sieht in den Zahlen für Bayern den bundesweiten alarmierenden Trend bestätigt: "Die rechte Szene birgt durch ihre hohe Gewaltbereitschaft ein hohes Gefahrenpotenzial. Um dem entgegenzutreten, muss der Freistaat präventiv in politische Bildung investieren." Der Bayerische Verfassungsschutz sei zudem in der Pflicht, sein Augenmerk deutlich mehr als bisher auf die Verbreitung rechtsextremer Ideologien zu richten. Die Regierung müsse Vereine und Verbände stärken und fördern, die sich gegen Rechts einsetzen. "Auch an den Schulen muss politische Bildung forciert werden, um rechtsextreme Orientierungen von vorneherein zu bekämpfen." Das Innenministerium betonte in seiner Antwort, dass die endgültigen Fallzahlen erst nach dem bundesweit einheitlichen Meldeschluss (31. Januar 2021) und dem dann erforderlichen Datenbank-Abgleich zwischen Landeskriminalamt und Bundeskriminalamt vorlägen. Dies sei erst Ende Februar 2021 der Fall.

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