Bad Heilbrunn:Online-Spazierflug in der Mittagspause

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Mit einem Landschaftsrekorder erfasst der Künstler und Wissenschaftler Marcus Maeder "den Sound von Nantesbuch".

(Foto: Stiftung Kunst und Natur/Thomas Dashuber/oh)

Die Stiftung Kunst und Natur will ihre Gäste mit neuen Digitalangeboten bei Laune halten

Mit einem neuen Digitalangebot und "künstlerischen Weckrufen zur Mittagspause" startet die Stiftung Kunst und Natur Richtung Frühling. Das Online-Programm steht unter dem Titel "Kunst und Natur für überall" und verspricht ein regelmäßiges Angebot, "das über die mittlerweile vielerorts etablierten Veranstaltungsstreams hinausgeht". Künstlerische Interventionen zum Mitmachen, Online-Spazierflüge oder digitale Gespräche sollen eine individuelle Begegnung mit Kunst, Natur und Menschen ermöglichen, auch wenn das Lange Haus in Nantesbuch bis auf Weiteres geschlossen bleiben muss.

Kurze künstlerische Weckrufe soll es künftig jeden Dienstagmittag geben (Beginn 12.30 Uhr); ausführlichere Dialoge oder Konzerte stehen an den Donnerstagabenden auf dem Programm (19.30 Uhr). Los geht es bereits an diesem Donnerstag, 18. Februar, mit einem digitalen Kamingespräch zur Frage "Aus der Krise lernen? Was wir aus der Pandemie mitnehmen". Live aus dem Langen Haus diskutieren die Zukunftsaktivistin und Bildungsforscherin Aileen Moeck und Andreas Baumüller von der Stiftung World Wide Fund For Nature (WWF) mit den Teilnehmern darüber, was Menschen in der Zeit der Pandemie über ihr Verhältnis und ihren Umgang mit Natur und Umwelt gelernt haben, und welche wertvollen und zukunftsrelevanten Erkenntnisse aus der Pandemie-Zeit helfen können, den Neustart nach der Pandemie aktiv zu gestalten. Die Moderation übernimmt der Künstler und Philosoph Sinan von Stietencron.

Abheben können die Gäste am Dienstag, 23. Februar, bei einem medialen Flug mit den Mauerseglern in Nantesbuch und einer literarischen Lesung aus Charles Fosters Buch "Der Geschmack von Laub und Erde". Der britische Veterinär hat in diversen Selbstversuchen getestet, wie es ist, als Tier zu leben, und ist dazu in die Rolle von Dachs, Otter, Fuchs, Rothirsch und Mauersegler geschlüpft. Während einer anschließenden digitalen Teestunde beantwortet der Ornithologe Ingo Weiß Fragen zum Leben und Verhalten der nimmermüden Dauer-Flieger, während die Gäste zu Hause ganz analog Köstlichkeiten aus einem vorab zugesandten Care-Paket genießen können (Beginn 12.30 Uhr).

Unter dem Hashtag #philosophytogo steht am Donnerstag, 25. Februar, ein Abend mit philosophischen Gedankenexperimenten und Unterhaltung rund um die Frage "Was ist Natur?" an. In 90 Minuten wird das Publikum von dem Philosophen und Moderator Manuel Scheidegger in einen interaktiven Denk-Raum geführt, mit Fragen und Argumenten inspiriert und zum Nachdenken eingeladen, etwa über die Frage: "Wenn wir Pflanzen sind, sind wir Blumen oder Bäume?"

Der Monat März beginnt mit einem "Bedingungslosen Grundeinsingen". Dazu lädt die Berliner Elektropop-Musikerin und Regisseurin Bernadette La Hengst im Rahmen eines dienstäglichen Weckrufs ein (2. März, 12.30 Uhr). Ausgelassen verspricht die "dezentrale Musik- und Tanzimprovisation mit Haushaltsgegenständen" zu werden, die Mitglieder des Via-nova-Chors am Donnerstag, 4. März, starten. Wer es lieber ruhiger angehen will, ist eingeladen, mit Marcus Maeder einen digitalen Horchposten zu beziehen (9. März, 12.30 Uhr). Der Künstler und Wissenschaftler hat in Nantesbuch einen Landschaftsrekorder installiert, mit dem er Wetterdaten erhebt und Geräusche einfängt. Daraus komponiert er Musik, die den "Sound von Nantesbuch" wiedergibt.

Um "Verbindungen" und eine Kontaktaufnahme im Netzwerk der Pilze geht es in einem digitalen Wald-Triptychon von Mika Johnson, Marcel Karnapke und Daniel Vlčeck (11. März, 19.30 Uhr). Die kanadische Künstlerin Shannon Bool lädt zu einer Reise in die Pflanzenwelt eines Medici-Mamluk-Teppichs ein (16. März, 12.30 Uhr). Alle Veranstaltungen sind online buchbar. Der Kostenbeitrag beläuft sich mittags auf 5 Euro, abends auf 7,50 Euro. Die Gäste erhalten einen Link, der ihnen eine persönliche und auf Wunsch interaktive Teilnahme ermöglicht.

Das ganze Programm gibt es unter www.kunst-und-natur.de/ueberall

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