SZ-Kolumne "Bester Dinge":Hier wird nicht geröstet!

(Foto: Sjaak Boer/Mauritius Images)

Bei gutem Kaffee, sind wir mal ehrlich, kommt es doch vor allem auf die Maschine an. Besonders, wenn sie auch noch Leben rettet.

Von Max Sprick

Heiß wie die Hölle sollte guter Kaffee sein und schwarz wie der Teufel, aber gleichzeitig wie ein Engel so rein und wie die Liebe so süß. Klingt als 200 Jahre altes Sprichwort ja ganz nett. Funktioniert in der Realität aber höchstens, wenn man einen mehrwöchigen Kurs als Kaffee-Sommelier abgeschlossen und sich eine sündhaft teure Siebträgermaschine sowie fair angebauten Kaffee aus dem ecuadorianischen Hochland geleistet hat. So kommt es einem zumindest vor, wenn man diverse Kaffee-Hyper im Freundeskreis oder Internet beobachtet. Statt eines Sprichworts machen sie aus gemahlenen Bohnen eine Wissenschaft, von der sie doch eher kaum eine Bohne verstehen.

Dabei, sind wir ehrlich, kommt es doch in erster Linie einfach auf die Maschine an, die die Bohnen verarbeitet. Dank ihr muss der gemeine Kaffee-Connaisseur ja bloß einen Knopf drücken, und schon fließt das schwarze Gold in die Tasse.

Höchste Zeit also aufzuhören, die Bohnen aus dem ecuadorianischen Hochland zu verklären, und dafür ihren Verarbeitern mehr Aufmerksamkeit zu widmen. In Plochingen, einer Kleinstadt im Kreis Esslingen, hatte jemand in einer Gaststätte einen Aschenbecher in einem Kunststoffmülleimer entsorgt, beides geriet in Brand. Der Polizei zufolge griffen die Flammen auf den Zulauf einer Kaffeemaschine über und brachten deren Schlauch zum Schmelzen. Das Wasser trat aus, löschte den Brand und hielt den Schaden bei etwa 500 Euro vergleichsweise gering. Der Hölle sind die Besitzer jedenfalls knapp entkommen. Auch Kaffeemaschinen können rein sein wie Engel.

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