Demografischer Wandel:Ein Treff für Senioren

Demografischer Wandel: Ein möglicher Standort für das neue Innovationsquartier könnte die alte Bücherei auf dem Rathausplatz sein.

Ein möglicher Standort für das neue Innovationsquartier könnte die alte Bücherei auf dem Rathausplatz sein.

(Foto: Manfred Neubauer/SZ)

Penzberg plant eine neue Begegnungsstätte, die sich in Zukunft zu einem Mehrgenerationenhaus entwickeln könnte

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Die Stadt Penzberg trägt dem demografischen Wandel Rechnung und möchte ihren Senioren einen lang geäußerten Wunsch erfüllen. Es geht um eine Begegnungsstätte, wobei die neue Einrichtung auch ein Mehrgenerationenhaus werden könnte. Der Sozialausschuss des Stadtrats hat hierfür jüngst den Weg geebnet, den Vorzug allerdings einem schnell umsetzbaren Angebot gegeben - eben dem Seniorentreff selbst. Nun ist die Verwaltung im Rathaus gefordert, Vorschläge zu liefern. Der Stadtrat soll über diese befinden.

In erster Linie geht es um geeignete Räume für die neue Begegnungsstätte. Mehrere Immobilien sind im Gespräch: der Bahnhof, die ehemalige Molkerei an der Christianstraße, die frühere Stadtbücherei auf dem Rathausplatz und das Zörner-Anwesen an der Bahnhofstraße, das die Stadt unlängst erworben hat. Ein weiterer Punkt, der geklärt werden muss, ist die Frage nach dem Träger. Der Ausschuss war sich einig, dass die Organisation der Begegnungsstätte für Senioren nicht ehrenamtlich erfolgen kann, sondern in professionelle Hände gelegt gehört.

Geschäftsführer Roman Reis hatte sich zu Informationszwecken den Seniorentreff in Garmisch angeschaut wie auch das Mehrgenerationenhaus in Murnau. Beide Einrichtungen hätten ihn beeindruckt, berichtete er. Mit einer entsprechenden personellen Ausstattung könne sich etwas Tolles entwickeln. Er plädierte dafür, für die künftige Begegnungsstätte einen Träger zu suchen. Ehrenamtliche Angebote könnte es parallel dazu geben. Was letztlich angeboten werde, bestimmten Sozialausschuss und Stadtrat.

Katharina von Platen (Grüne) merkte an, dass die Begriffe Seniorentreff und Mehrgenerationenhaus nicht dasselbe bedeuteten. Mehrgenerationenhäuser sind Begegnungsorte, an denen das Miteinander der Generationen gelebt wird. Sie bieten Raum für gemeinsame Aktivitäten. Der Stadtrat müsse sich einig werden, was er haben wolle und wie das neue Angebot ausgestattet werde, betonte von Platen. Für Mehrgenerationenhäuser gebe es einen staatlichen Fördertopf, der allerdings derzeit leer sei. Eine Begegnungsstätte für Senioren sei jedenfalls überfällig.

Er habe die Begriffe bewusst offen gelassen, erwiderte Reis. Gleich mit einem Mehrgenerationenhaus als großen Wurf zu starten, sei durchaus vorstellbar. "Ich befürchte, dass das schwieriger werden wird wegen der räumlichen Anforderungen, sagte Reis. Der Standort sei in Penzberg stets die Gretchenfrage. Er schlug vor, mit einem Seniorentreff als Ausgangspunkt zu starten, um ihn später zu einem Mehrgenerationenhaus auszubauen.

Im Oktober 2020 hatte die SPD-Stadtratsfraktion die Schaffung einer Senioreneinrichtung beantragt. Penzberg Miteinander (PM) ging noch einen Schritt weiter. Die Fraktion stellte den Antrag, die Begegnungsstätte um eine Beratungsstelle samt Pflegestützpunkt zu ergänzen. Reis wie auch Stadträtin Regina Bartusch (SPD) verwiesen darauf, dass eine solche Stelle Aufgabe des Landkreises sei und die Einstellung von Fachpersonal nach sich ziehe. "Wir möchten mit einem Seniorentreff starten", sagte Bartusch. Das sah auch Christian Abt (CSU) so, der vorschlug, die bereits vorhandenen Seniorenangebote zusammenzutragen. Ressourcen könnten so gebündelt werden. Denn ohne das Ehrenamt werde es nicht gehen, sagte Abt.

Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung einstimmig, die Möglichkeiten zu prüfen, eine Kompetenz- und Beratungsstelle für Senioren in Verbindung mit einem Seniorentreff oder einem Mehrgenerationenhaus zu schaffen. Im Haushaltsplan der Stadt sind für den Seniorentreff 100 000 Euro eingestellt. Von 2022 an stehen für die kommenden Jahre 700 000 Euro zur Verfügung.

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