Schwabhausen:Bildhauer Jörg Kausch ist gestorben

Schwabhausen: Völlig überraschend ist der Künstler Jörg Kausch aus Schwabhausen am vergangenen Freitag gestorben.

Völlig überraschend ist der Künstler Jörg Kausch aus Schwabhausen am vergangenen Freitag gestorben.

(Foto: Toni Heigl)

Mit 59 Jahren erlag der Künstler, der viele öffentliche Werke im Landkreis geschaffen hat, einem Herzinfarkt.

Der Bildhauer Jörg Kausch ist am Freitagabend überraschend im Alter von 59 Jahren gestorben. Zum Jahresanfang hatte der Arnbacher noch eine Ausstellung in seinem Atelier geplant. Wegen des Corona-Lockdowns konnte sie jedoch nicht eröffnet werden. Nun wird es wohl dabei bleiben. Die wohl bekannteste Arbeit des 59-Jährigen steht in Dachau. Es ist der große bronzene Mann im Park an der Thoma-Wiese mit dem Titel "Stern". Auch seine Wolfsskulptur vor dem Schwabhausener Rathaus ist im Ort beliebt. Kausch hat aber nicht nur mit Bronze gearbeitet, sondern auch mit Papier und Holz. So gehören viele Holzschnitte und Druckgrafiken zu seinem Oeuvre.

Sein Thema war die Einheit von Seele und Geist. "Eine seiner Wahlsprüche war: "Nur die Höhe des Menschen ist der Mensch", sagt Kauschs Frau Eva. Verewigt ist er auch auf seiner Homepage. Sein Werk ist "philosophisch" und "unglaublich spirituell". Doch nicht im kirchlichen Sinne. Ihr Mann habe eine eigene Weltsicht gehabt. Was ihn bewegt habe, war das Universum und das menschliche Leben darin zu verstehen. Das hat den gelernten Steinmetz, der zudem an der Münchner Kunstakademie seinen Abschluss machte, wohl dazu veranlasst, auch eine Heilpraktikerausbildung zu machen und zu praktizieren.

"Er war sehr energiegeladen", sagt Eva Kausch. "Und er war ein lebensfroher, sehr kreativer Mensch. Reisen war für ihn ein Lebenselixier und er hat die Gartenarbeit geliebt." Kausch scheute auch keine Auseinandersetzung mit anderen. In den Achtzigerjahren kämpfte der Schwabhausener mit der Gruppe D um die Aufarbeitung des NS-Erbes in Dachau. Er war aktives Mitglied der Dachauer Künstlervereinigung und bei den regelmäßigen Ausstellungen vertreten. Außerdem packte er beim Hausbau an, nicht nur bei der Renovierung der Alten Schule in Walkertshofen, in der er früher wohnte, sondern auch beim Neubau seines energetisch autarken Hauses.

Freunden half er gerne. Und auch seine beiden Töchter, 18 und 22 Jahre alt, konnten sich immer auf ihn verlassen. Beliebt war er, vor allem wegen seines spitzbübischen Humors und seiner Späße. Kausch erlag am Freitag einem Herzinfarkt. Der Termin für die Beerdigung steht noch nicht fest.

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