Windpark im Forst:Leserbriefe

Hinweis

Leserbriefe stellen keine redaktionelle Meinungsäußerung dar, dürfen gekürzt und digital publiziert werden unter Angabe von Name und Wohnort. Briefe ohne Nennung des vollen Namens werden nicht veröffentlicht. Bitte geben Sie für Rückfragen immer Adresse und Telefonnummer an.

Klare Aussagen der Fachleute

Zum Kommentar "Es ist angekommen" vom 18. Februar:

Wow, das hat gesessen! Vielen Dank, dass Sie uns an Ihrem differenzierten Weltbild teilhaben lassen. Klar, wer gegen die Windkraftanlagen im Ebersberger Forst ist, muss doch zwangsläufig "Klimawandelleugner und Energiewendegegner"sein. Das nenne ich mal eine vorurteilsfreie Betrachtung!

Offenbar sind Sie davon ausgegangen, dass die von Ihnen so Diffamierten mutmaßlich keine SZ-Leser sein könnten, so dass Ihnen Beifall gewiss wäre. Falsch gedacht! Ich bin SZ-Abonnentin und hoffe, dass viele meine Empörung über diesen plumpen Versuch der Diskreditierung teilen.

Ich bin gegen die Windkraftanlagen, und zwar die am Standort Ebersberger Forst und beziehe mich dabei ausdrücklich auf die Stellungnahmen der Fachleute aus dem Landratsamt, der Unteren Naturschutzbehörde, sowie des eigens durch den Kreistag selbst beauftragten unabhängigen Gutachters, der GFN.

Diese sehen in der Errichtung und dem Betrieb von Windkraftanlagen im Forst Beeinträchtigungen und Verminderungen des Naturhaushalts sowie der natürlichen Eigenart der Landschaft und des Erholungsnutzung. Zugleich warnen sie vor einer Veränderung des bisherigen typischen Gebietscharakter des Landschaftsschutzgebiets Ebersberger Forst. In ihrem Fazit (alles nachzulesen in den Kreistagsprotokollen) verwerfen die Fachleute die Möglichkeit einer Zonierung. Ich kann nicht erkennen, was daran "anstößig" sein sollte, dieser Meinung ausgewiesener Fachleute zu folgen?

Erklärungsbedürftig und nicht nachvollziehbar finde ich hingegen, dass der Kreistag aus dem Votum des Gutachters keineswegs die Schlussfolgerung zog, die er selbst bei der Beauftragung des Gutachtens aufgestellt hatte: "Einleitung eines Änderungsverfahrens zur Zonierung des Ebersberger Forsts ausschließlich zur Nutzung der Windenenergie oder Abbruch der Planungen". Als das erwünschte Ergebnis ausblieb und die Zonierung aus Sicht des Gutachters vom Tisch, war ganz offenbar vom Abbruch der Planungen keine Rede mehr. Vielleicht wäre es ein lohnender Recherche-Gegenstand, zu hinterfragen, wie das geschehen konnte - so ganz unvoreingenommen.

Sabine Heimbach, Anzing

In bester Gesellschaft

Zum selben Thema:

Achtung Gefahr! Hier schreibt eine dieser hoch motivierten Klimawandelleugnerinnen und Energiewendegegnerinnen, die mit viel Herzblut das Landschaftsschutzgebiet Ebersberger Forst erhalten wollen. Die Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst macht das seit 1964, als ein Protonenbeschleuniger verhindert werden konnte, ebenso wie in den letzten Jahrzehnten der Bau verschiedener Umgehungsstraßen. Oft wurden wir als Fortschrittsverhinderer und Straßengegner beschimpft, insofern steht der Autor mit seiner Diffamierung in einer langen Tradition.

Vielleicht würde mich seine Verunglimpfung noch mehr treffen, befänden wir uns mit unserem Anliegen nicht in bester Gesellschaft. Da ist zunächst einmal die als Klimawandelleugnerin und Energiewendegegnerin berüchtigte Unter Naturschutzbehörde. Sie hat sich in einer ausführlichen Stellungnahme für Arten- und Umweltschutz und gegen die Windräder ausgesprochen. Ebenso das klimawandelleugerische und energiewendegegnerische Büro GFN-Umweltplanung, das in seinem vom Landkreis angeforderten Gutachten hinsichtlich Greifvögel und Fledermäusen zu folgendem Ergebnis kommt: "Es gibt definitiv keine Teilflächen innerhalb des Untersuchungsgebiets, die für die untersuchten Artengruppen wertlos oder ungeeignet und damit bezüglich einer Windkraftnutzung konfliktarm wären." Und auch der bekannte Klimawandelleugner und Energiewendegegner Peter Wohlleben, Autor des Bestsellers "Das geheime Leben der Bäume" betont: "Windkraftanlagen sind Industrieanlagen und die gehören in Industriegebiete. Dort kann man es machen. Keine Windkraft im Wald!"

Mein Großvater hat in der Nachkriegszeit als Anzinger Forstmeister Kastaniensetzlinge gepflanzt, die heute stattliche Bäume sind. Mein Vater Walter Schantz arbeitete für das Forstwirtschaftsministerium, war Gründungsmitglied der Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst und hat sich bis zu seinem Tod 2019 für den Erhalt des Forstes eingesetzt. Fast bin ich dankbar, dass er als langjähriger SZ-Abonnent diese Unterstellungen nicht mehr lesen muss.

Veronika Schantz, Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst, Kirchseeon

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: