USA:Polizei fürchtet Anschlag von Trump-Anhängern auf das Kapitol

U.S. National Guard soldiers remain on guard on Capitol Hill in Washington

Strenge Sicherheitsvorkehrungen: Soldaten der Nationalgarde vor dem Kapitol.

(Foto: TOM BRENNER/REUTERS)

Unter Angehörigen von Milizen werde offen über ein Sprengstoffattentat während der traditionellen Rede des Präsidenten zur Lage der Nation gesprochen. Die Polizeichefin rät zu scharfen Sicherheitsmaßnahmen.

Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump spielen nach Polizeiangaben offen mit dem Gedanken, einen schweren Anschlag auf das Kapitol in Washington mit zahlreichen Toten zu verüben. Angehörige von Milizen "haben ihren Wunsch geäußert, dass sie das Kapitol in die Luft jagen und so viele (Kongress-)Mitglieder wie möglich umbringen wollen", teilte die kommissarische Chefin der für das Parlament zuständigen Polizei, Yogananda Pittman, am Donnerstag mit. Als Zeitpunkt für das Vorhaben sei die anstehende Rede von Trumps Nachfolger Joe Biden vor beiden Kongresskammern genannt worden.

Diese Rede des Präsidenten zur Lage der Nation findet traditionell einmal im Jahr statt, ein konkreter Termin für 2021 steht noch nicht fest. Normalerweise findet sie in den ersten Monaten des Jahres statt. Angesichts der Erkenntnisse sei es ratsam, die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen beizubehalten, sagte Pittman. Bei den Personen, die sich entsprechend geäußert hätten, handle es sich um Milizenmitglieder, die bereits beim Sturm auf das Kapitol am 6. Januar dabei waren.

Damals waren Trump-Anhänger scharenweise in das Kapitol eingedrungen in der Absicht, die Senatoren und Abgeordneten daran zu hindern, Bidens Sieg bei der Präsidentenwahl offiziell zu bestätigen. Mindestens fünf Menschen kamen bei den Krawallen ums Leben, darunter ein Polizist. Der Angriff sorgte weltweit für Entsetzen.

Mehr als 200 Menschen wurden bislang wegen ihrer Rolle bei den Ausschreitungen angeklagt, darunter einige mit Verbindungen zu rechtsextremen Gruppen. Auch gegen 35 Polizeibeamte werde ermittelt, erklärte Pittman am Donnerstag bei einer Anhörung des US-Repräsentantenhauses. Sechs Polizisten seien zudem vom Dienst suspendiert worden.

bei der Erstürmung des Sitzes des US-Kongresses Anfang Januar haben sich nach Schätzungen der Kapitol-Polizei etwa 800 Anhänger von Donald Trump Zutritt zu dem Gebäude verschafft. Insgesamt sollen bei dem Vorfall weit mehr als 10 000 Menschen auf dem Gelände des Kapitols gewesen sein.

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