Die neue Realschule im südöstlichen Landkreis wird in Hohenbrunn gebaut und nicht in Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Das ist das Ergebnis einer Sitzung des Zweckverbands Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München vom Freitagmittag. In einer leidenschaftlich geführten Debatte tauschten beide Seiten ihre Argumente aus. Letztlich votierten die Vertreter der größeren und durch mehr Verbandsräte repräsentierten Gemeinden Neubiberg und Ottobrunn für den Standort Hohenbrunn; die Gemeinden Aying, Brunnthal und Putzbrunn stimmten für Höhenkirchen-Siegertsbrunn. 13 Verbandsräte stimmten für Hohenbrunn, acht für Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Da die Stimmen der Landkreisvertreter eine höhere Wertigkeit gegenüber jenen aus den Gemeinden haben, lautete das offizielle Abstimmungsergebnis 21 zu acht.
Der Zweckverbandsvorsitzende Christoph Göbel (CSU) hatte unmissverständlich klar gestellt, dass er Hohenbrunn für die geeignetere Alternative hält. Vor allem die Lage direkt am S-Bahnhof sei zu präferieren gegenüber dem Höhenkirchner Standort am Ortsausgang in Richtung Brunnthal. Dem Argument, eine Realschule möglichst südlich wäre als Alternative zur bestehenden und überlaufenden Schule in Neubiberg attraktiver, hielt Göbel entgegen, dass Studien zufolge Hohenbrunn eine größere Entlastung für Neubiberg bringen würde als der südlichere Standort in Höhenkirchen-Siegertsbrunn.
Argumente, die für Höhenkirchen gesprochen hätten, waren vor allem zeitlicher Natur: Für diesen Standort liegt bereits eine Genehmigung durch das Kultusministerium vor, auch die Beteiligung der Öffentlichkeit sei bereits abgeschlossen, sagte Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD). Landrat Göbel geht nach eigenen Worten davon aus, dass die Realisierung einer Realschule in Hohenbrunn etwa ein halbes Jahr länger dauert als in Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Für Hohenbrunn führte Rathauschef Stefan Straßmair (CSU) eine mögliche Kooperation mit einer ebenfalls neu zu bauenden Montessorischule ins Feld.