Dachau/München:Landgericht setzt Verfahren aus

Der Prozess vor dem Landgericht München II gegen einen Mechaniker, der einer 15-Jährigen in Dachau Drogen verkauft und sie vergewaltigt haben soll, wird zu einem spätern Zeitpunkt neu aufgerollt werden müssen. Die Richter setzten das Verfahren, das an diesem Montag fortgeführt werden sollte, aus, weil das mutmaßliche Opfer laut Auskunft ihrer Ärzte nicht verhandlungsfähig ist. Wie der Vorsitzende Richter der 4. Strafkammer bereits zum Prozessauftakt sagte, werde die Jugendliche derzeit in einer psychiatrischen Klinik behandelt. In den Tagen vor Beginn der Verhandlung in der vergangenen Woche hatte sich ihr Zustand laut einem ärztlichen Bericht, der vor Gericht verlesen wurde, so sehr verschlechtert, dass sie nicht in der Hauptverhandlung aussagen könne. Der angeklagte Mechaniker hatte bei Beginn des Prozesses keinerlei Angaben zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft gemacht.

Den Ermittlungen zufolge soll er die 15-Jährige in der Nacht vom 15. auf 16. März vergangenen Jahres in der Nähe des Dachauer Bahnhofs vergewaltigt haben, nachdem er zuvor mit ihr einen Joint geraucht habe. Dem Gericht liegt ein achtzigminütiges Video über die Vernehmung der 15-Jährigen durch einen Ermittlungsrichter vor. Es wurde am ersten Verhandlungstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit gezeigt. Das Video reiche der Kammer jedoch nicht aus, um sich von dem mutmaßlichen Opfer einen Eindruck machen zu können, sagte der Vorsitzende Richter Martin Hofmann auf Anfrage. Die 15-Jährige werde noch bis Anfang April stationär in einer Klinik behandelt. Ein neuer Termin für das Verfahren steht noch nicht fest.

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