Hörfunktipps:Bestien

Menschliche Dummheit und künstliche Intelligenz konkurrieren im Programm der Kulturradios. Dazwischen gibt es viel groteske Komik.

Von Stefan Fischer

Illustration: Christian Tönsmann (Foto: Christian Tönsmann (Illustration))

Entgrenzung

Eine olle Geschichte, auf links gedreht: Vom Wind verweht - die Prissy-Edition erzählt den Südstaaten-Klassiker aus der Perspektive einer der versklavten Frauen der Romanhandlung - und legt Tangenten in unsere Gegenwart. Wodurch eine spannende Adaption in 16 Teilen aus dem Stoff wird (WDR 3, montags bis donnerstags, 19.04 Uhr). Ebenfalls ein Experiment ist das Hörspiel Siren_web_client.exe von Christine Nagel. Es ist eine moderne Zauberlehrlings-Variante, in der eine Radiomoderatorin eine KI-Version ihrer Stimme kreiert, die daraufhin ein spannendes Eigenleben entwickelt (NDR Kultur, Mittwoch, 20 Uhr).

Kettenreaktionen

Der Reaktorunfall von Fukushima jährt sich zum zehnten Mal. Julia Shimura und Yu Minobe berichten im Feature Forever Fukushima von drei Menschen, deren Leben durch die Katastrophe eine entscheidende Wendung genommen hat (RBB Kultur, Samstag, 14 Uhr; DLF, Dienstag, 19.15 Uhr; WDR 5, 14.3., 13.04 Uhr). Jörg Buttgereit stellt seinen Thriller Die Bestie von Fukushima in die Godzilla-Tradition (1Live, Donnerstag, 23 Uhr).

Lebensklugheiten

Anarchischer, subversiver Humor oder aber eine groteske Komik finden sich in gleich mehreren Hörspielen: In Konrad Bayers Kasperl am elektrischen Stuhl (SWR 2, Donnerstag, 22.05 Uhr) ebenso wie in Wolf Haas' Das Wetter vor 15 Jahren (HR 2, Samstag, 22 Uhr) und auch in René Polleschs Heidi Hoh (Bayern 2, Freitag, 21.05 Uhr). Sanfter und eher selbstironisch sind die Hörspiele Was ich hätte sagen sollen von Dunja Arnaszus (SR 2, Sonntag, 17.04 Uhr) sowie Zauderwut von Bettie I. Alfred (DLF, Samstag, 20.05 Uhr).

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