Eurasburger Politik:Lösung im Funkmast-Streit

Bergbauerkapelle Beuerberg Gemeinde Eurasburg Protest gegen Mobilfunkmast Kerzen

An der Bergbauerkapelle in Beuerberg hatten Bürger Kerzen aufgestellt mit der Bitte an Maria, sie vor einem Mobilfunkmast zu verschonen.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Ein Waldbesitzer macht einen weiter von Beuerberg entfernten Bau möglich

Von Benjamin Engel

Für den umstrittenen Mobilfunkmast bei Beuerberg in der Gemeinde Eurasburg rückt eine verträglichere Lösung nahe: Ein Privateigentümer hat angeboten, sein Waldgrundstück für den 30,15 Meter hohen Bau bereitzustellen. Damit könnte der Mast 50 Meter weiter von der Wohnbebauung abrücken und optisch besser zwischen den Bäumen verschwinden. Optional prüft die Kommune mit dem Eigentümer, den Bau zusätzliche 30 bis 100 Meter tiefer in den Wald Richtung Westen zu rücken. Ausdrücklich lobte der Gemeinderat Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) für sein Verhandlungsgeschick. Das Gremium beschloss den Bauantrag der Deutschen Funkturm GmbH am neuen Standort einstimmig.

Damit folgte der Gemeinderat dem Wunsch des Grundstücksinhabers nach einem geschlossenen Votum. "Die Eigentümer haben gesagt, wir würden Euch helfen, Ihr müsst uns aber Rückendeckung geben", berichtete Bürgermeister Sappl. Der bisherige Standort auf Staatsgrund unweit der Bergbauerkapelle war in Beuerberg teils auf heftige Kritik gestoßen. Mit neun zu acht Stimmen befürwortete der Gemeinderat im Vorjahr das privilegierte Bauvorhaben. Dagegen protestierten Anwohner, unter anderem, weil ihnen der Mast mit 180 Metern zu nahe an der Wohnbebauung geplant war. Im Gespräch mit dem Bürgermeister erklärte sich die Deutsche Funkturm GmbH bereit, den Mast zwölf Meter weiter nordwestlich zu verschieben. Schließlich kam der angrenzende Waldeigentümer auf die Kommune zu.

Bereit erklärt hat sich die Gemeinde, die Umplanungskosten bis zu einer Höhe von maximal 10 000 Euro zu übernehmen. Zudem zahlt sie den Aufwand für einen erforderlichen kleinen Grundstückstausch, um die Erschließung sicherzustellen.

Zur jetzt gefundenen Lösung hat aus Sicht von Grünen-Fraktionssprecher Jakob Koch beigetragen, dass sich die Bürger kritisch zu Wort gemeldet haben. Dies sollte den Mut schärfen, was eine aktive Mitgestaltung bewirken könne. Dagegen ist für Peter Goepfert (Unabhängige Wähler) die neue Konstellation nicht zustande gekommen, weil allein die Bürgerinitiative so aktiv gewesen sei. Verhandelt habe der Bürgermeister, betonte Goepfert und erklärte, diesmal zustimmen zu wollen, obwohl er bisher Mobilfunkmasten wegen gesundheitlicher Bedenken stets abgelehnt habe.

Von der Möglichkeit einer optischen Verbesserung sprach Bürgermeister Sappl. "Die Gemeinde hat alles getan, was sie tun konnte. Ich hoffe, die Bürger wissen das zu begrüßen." Im Februar hatte der Gemeinderat einen Bürgerantrag der Initiative für eine alternative Standortsuche angenommen. Mitglied Franz Bromberger betont, dass die jetzige Lösung in die richtige Richtung führe. Die Initiative verbuche das als Erfolg, auch wenn man sich den Mast womöglich noch weiter von der Wohnbebauung entfernt gewünscht hätte. "Man muss aber sehen, was machbar ist."

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