Finanzmärkte:Merkel plädiert für europäische Ratingagentur

Bundeskanzlerin Merkel will die internationalen Finanzmärkte stärker kontrollieren - und einen größeren Einfluss der Euro-Zone.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für einen größeren Einfluss der Euro-Zone bei der Regulierung der internationalen Finanzmärkte ausgesprochen.

Will einen größeren Einfluss der Euro-Zone auf die Finanzmärkte: Bundeskanzlerin Angela Merkel, hier beim deutsch-französischen Gipfel in Straubing. (Foto: Foto: Reuters)

Auf mittlere Sicht brauche Europa eine eigene Ratingagentur, weil es die Euro-Zone bislang noch nicht geschafft habe, die Regulierung der Finanzmärkte ausreichend zu beeinflussen, sagte die CDU-Politikerin in einem Interview mit der Financial Times.

Europa habe sich durch Binnenmarkt und Euro eine gewisse wirtschaftliche Unabhängigkeit erarbeitet.

"Aber wir haben, was die Regelsetzung, die Transparenz und die gesamte Standardisierung der Finanzmärkte anbelangt, nach wie vor ein sehr stark angelsächsisch dominiertes System."

Die Kanzlerin erklärte, die Eigenkapitalanforderungen sollten bei Finanzprodukten mit hohem Risiko möglicherweise verstärkt werden.

"Man sollte über das Verhältnis von Eigenkapital zu Risikoprodukten nachdenken, zum Beispiel prüfen, ob für bestimmte Produkte, die ein höheres Risiko haben, eine höhere Eigenkapitalunterlegung notwendig ist."

Merkel sprach sich erneut für mehr Transparenz an den Finanzmärkten aus und unterstrich, die Europäische Zentralbank müsse unabhängig bleiben.

© sueddeutsche.de/Reuters/jkr/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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