Altstadt:Viel zu heterogen

Der Innenstadt fehlt die Grundlage für eine Erhaltungssatzung

Viel zu heterogen, das Gebiet: Auf diese knappe Formel lässt sich die Absage bringen, die Stadtbaurätin Elisabeth Merk der Rathausfraktion Die Linke/Die Partei erteilt. Deren Stadträte hatten beantragt, eine städtebauliche Erhaltungssatzung für "die Münchner Innenstadt" zu erlassen. Dies könnte den unverwechselbaren, schützenswerten Charakter des Gebietes erhalten, argumentierte die Linke, und richtete dabei den Blick auch auf die Signa-Gruppe des Investors René Benko, die einen nicht unerheblichen Anteil der Innenstadt in den vergangenen Jahren aufgekauft habe.

Merk fokussiert sich in ihrer Antwort auf die Altstadt, zur "Innenstadt" zählten schließlich neben dem vom Altstadtring umgrenzten Bereich auch die angrenzenden Gründerzeitviertel wie das südliche Bahnhofsviertel, das Lehel und die Ludwigs-/Isarvorstadt. Die Altstadt mit Grundrissen zwischen "großmaßstäblichen Anlagen und kleinteiliger Bebauung", mit ihren insgesamt 450 Einzelbaudenkmälern und ihrer Mischung aus Historischem und Wiederaufgebauten sei in der Summe "äußerst heterogen". Der städtebauliche Charakter lasse keinen gestalterisch unverwechselbaren und schützenswerten Gesamtcharakter erkennen, anders als etwa bei geschlossenen Altstadtkernen, und sei deshalb nicht durch eine (Erhaltungs-)Satzung zu schützen.

Es habe sich in der Vergangenheit aber gezeigt, unterstreicht Merk, dass auch andere Instrumentarien wie einfache Bebauungspläne oder die "Leitlinien zum Planen und Bauen im Altstadtensemble München" im Zusammenwirken mit anderen städtischen Verordnungen eine geordnete bauliche Entwicklung im Zentrum gewährleisteten. Als Beispiele verweist Merk auf Projekte wie "Fünf Höfe", "Hofstatt", "Alter Hof" und auch den Umbau der Alten Akademie.

© SZ vom 09.04.2021 / son - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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