Fernsehtipps zum Wochenende:Die besten Filme zum Wochenende

12 Years a Slave

Unbeschwerte Tage: Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) mit seiner Familie, nicht ahnend, dass er bald verschleppt und in die Sklaverei verkauft wird.

(Foto: Tobis Film)

Im Fernsehen geht es den Helden an den Kragen. Die einen duldsam, die anderen raffiniert oder lässig, versuchen sie ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Von Stefan Fischer

12 Years a Slave

Drama, Pro Sieben, Samstag, 20.15 Uhr

Die Sklaverei hat den Menschen vieles geraubt - ihre Freiheit, oft ihre Gesundheit, ihre Würde und nicht zuletzt auch ihre Geschichte. Solomon Northup hat seine aufgeschrieben, als er wieder in Freiheit war, und damit ein Stück Macht zurückerobert, weil er seine Version der Geschichte publik gemacht und so die Deutungshoheit über sein eigenes Schicksal erlangt hat. Northup hat mit seiner Familie als freier Mann gelebt, ehe er 1841 in eine Falle geriet, er überwältigt und versklavt wurde. Zwölf Jahre hat er rechtlos für weiße Plantagenbesitzer gearbeitet, ehe er wieder freigekommen ist. Die anschließende Klage gegen seine Entführer blieb ohne Erfolg. Steve McQueens Verfilmung dieser Autobiografie mit Chiwetel Ejiofor in der Hauptrolle gewann 2014 drei Oscars. Auch sie ist Teil des Empowerments.

Sonny Boy - Eine Liebe in dunkler Zeit

Liebesdrama, 3sat, Samstag, 23.25 Uhr

Die niederländische Literaturverfilmung von 2011 - sie basiert auf einem Roman Annejet van der Zijls - entspinnt entlang dem Schicksal einer Familie und eines Zuwanderers ein historisches Gespinst, das in verschiedene Schichten der niederländischen Vergangenheit zurückreicht. Die Handlung setzt 1928 ein, als Waldemar, ein Mann aus der damaligen Kolonie Suriname, in die Niederlande kommt, und führt bis in die Wochen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Rassismus und Antisemitismus, Okkupation auf mehreren Ebenen, Nationalsozialismus auch unter Niederländern und der Widerstand dagegen sind die großen Themen, die in dieser Geschichte das Leben der Protagonisten dominieren und sie immer wieder zu Entscheidungen zwingen, auf welcher Seite und zu wem sie stehen wollen. Und welchen Preis das für sie hat.

V wie Vendetta

Action, Sat 1, Sonntag, 23.25 Uhr

In seinen Dystopien ist das Kino der Wirklichkeit immer ein Stück voraus, zeichnet es ein radikaleres Bild der Welt. Zum Bürgerkrieg in den USA ist es nicht gekommen, doch die Zahl der Todesopfer, die ein Virus im Film fordert, entspricht denen der aktuellen Pandemie. Da wählen die Briten einen Mann, der Ordnung und Sicherheit verspricht, damit es nicht auch bei ihnen zu amerikanischen Verhältnissen kommt. Dafür opfern sie viele Freiheitsrechte, bald ist Großbritannien ein totalitärer Staat. Und der geheimnisvolle V (Hugo Weaving) die Ein-Mann-Revolte gegen das Regime. Auf dessen Führung hat er es abgesehen, und weil er oft zugegen ist, wenn dessen Schergen ihre Schandtaten begehen, kann er Evey (Natalie Portman) retten - und kommt so zu einem Kompagnon für seinen Aufstand, der auch ein persönlicher Rachefeldzug ist.

R. E. D. - Älter, härter, besser

Actionkomödie, RTL 2, Sonntag, 22.30 Uhr

Vor John Malkovich, den Eindruck hat man als Zuschauer, muss man sich ohnehin stets in Acht nehmen. Auch Helen Mirren nötigt einem beim lustvollen Herumballern viel Respekt ab, mehr noch als in der Rolle der indignierten britischen Queen, die sie vier Jahre zuvor, 2006, verkörpert hatte. Sie spielen ein Duo aus einer Bande ehemaliger Agenten - auch Bruce Willis und Morgan Freeman gehören dazu -, die unerhört zielstrebig darauf reagiert, dass ihre Geheimdienst-Vergangenheit sie einholt. Sie sind genauso skrupellos wie ihre Nachfolger, die ihnen an den Kragen wollen, aber bei Weitem nicht so hochmütig. Das verschafft ihnen ein ums andere Mal einen entscheidenden Vorteil. Immer wieder entkommen sie, und irgendwann können sie die Sache drehen, reagieren nicht mehr, sondern übernehmen das Heft des Handelns.

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