Die CSU-Landtagsfraktion hat ihren Vorsitzenden Thomas Kreuzer für weitere zweieinhalb Jahre im Amt bestätigt. Der 61-Jährige erhielt laut Mitteilung in einer Fraktionssitzung am Mittwoch in München 44 von 56 gültigen Stimmen - das entspricht rund 78,5 Prozent. Kreuzer blieb damit deutlich hinter seinem Ergebnis zu Beginn der Legislaturperiode zurück: Im Herbst 2018 hatte er 97,5 Prozent der Stimmen bekommen.
Die Fraktionsspitze wird bei der CSU turnusgemäß zur Hälfte der Legislaturperiode neu gewählt. Wohl auch wegen der Corona-Krise waren nicht alle 84 Mitglieder anwesend, nach Angaben einer Fraktionssprecherin hätten aber alle teilnehmen können. Wählen darf nur, wer da ist. Wie viele Stimmen abgegeben wurden, konnte die Sprecherin nicht sagen, Enthaltungen etwa werden als nicht gültig gewertet und damit nicht gezählt.
Meinung CSU-Politiker Thomas Kreuzer:Söders Hausmeister
Die CSU-Fraktion leidet unter der politischen Ideenlosigkeit ihres Chefs Thomas Kreuzer. Seine Mission scheint er darin zu sehen, dass er es seinem Chef recht macht. Nun hat er aber ein paar Leute aufgeschreckt.
Es war erwartet worden, dass Kreuzer einen Dämpfer bekommt, er ist wegen seiner teils ruppigen Art und seiner konservativen Ansichten nicht unumstritten. Von Ministerpräsident Markus Söder wird er unterstützt, da er ihm stets loyal zur Seite steht. "Ich weiß, dass die Zeiten schwierig sind und wir es nicht allen recht machen können", sagte Kreuzer, er freue sich über den Vertrauensbeweis.
Ebenfalls wiedergewählt wurden die vier stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Tanja Schorer-Dremel, Alexander König, Winfried Bausback und Tobias Reiß, der parlamentarischer Geschäftsführer bleibt.