Miriam Makeba gestorben:Mama Afrika ist tot

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Südafrikas Sängerin Miriam Makeba, einst Kämpferin gegen Apartheid, ist einem Herzinfarkt während eines Auftritts in Süditalien erlegen.

Südafrikas Musikstar Miriam Makeba ist tot. Sie starb in einer Klinik in Süditalien im Alter von 76 Jahren an einem Herzinfarkt.

"Mama Afrika" ist tot: Miriam Makeba starb an den Folgen eines Herzinfarkts, den sie während eines Konzerts erlitt. (Foto: Foto: AFP)

Makeba sei nach einem Auftritt zugunsten des von der Mafia bedrohten Schriftstellers Roberto Saviano am Sonntagabend unwohl geworden, berichten die Agenturen. Obwohl sie sofort ins Krankenhaus gebracht wurde, sei sie kurz darauf an den Folgen des Herzinfarkts gestorben.

Makeba wurde am 4. März 1932 in Johannesburg geboren. Die einstige Anti-Apartheid-Aktivistin war mit dem Hit "Pata, Pata" weltberühmt geworden.

Die in ihrer Heimat respektvoll "Mama Afrika" genannte Künstlerin hatte sich und ihre Lieder stets in den Dienst von Freiheit, Gerechtigkeit und Völkerverständigung gestellt. Ihr Kampf gegen Unrecht und Rassentrennung in ihrer Heimat brachte der Schauspielerin, Autorin und Komponistin Auszeichnungen und Ehrungen aus aller Welt ein.

Welthit "Pata, Pata"

Die im Jazz der fünfziger Jahre groß gewordene Künstlerin, die wegen des Apartheidregimes 31 Jahre ihres Lebens in der Fremde verbringen musste, brachte seit den sechziger Jahren als eine der ersten die Musik ihres Kontinents in den Westen. Sie begeisterte mit einer Mischung aus Jazz, Protest und Folklore.

1960 durfte sie wegen ihres öffentlichen Engagements nach einem Auslandsaufenthalt nicht wieder nach Südafrika zurück. Sie blieb in London, wo Harry Belafonte von ihrer kraftvollen Stimme und ihrem Talent beeindruckt war und ihr später in den USA viele Türen öffnete. Beide traten auch zusammen auf.

Sieben Jahre nach dem Beginn ihres Exils landete sie mit "Pata, Pata" einen Welthit. Doch als sie den Black-Power-Aktivisten Stokely Carmichael 1968 heiratete, war es mit dem Wohlwollen ihres Gastlandes vorbei und sie musste die USA verlassen.

Sie ging nach Guinea, wo sie mit allen Ehren empfangen wurde und auch einen Diplomatenpass erhielt. Doch aus dem Exil nach Hause zurück durfte sie erst wieder 1990, als die Apartheid zu bröckeln begann.

© AFP/dpa/gal/plin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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