Projekt der Nordallianz:Hallbergmoos will smarte City werden

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Trotz einiger Skepsis votiert der Gemeinderat einstimmig für die Beteiligung an einem Digitalisierungsmodellprojekt

Anna Laura Liebenstund, Geschäftsführerin der Nordallianz, ist derzeit in den acht Mitgliedskommunen unterwegs. Denn die Nordallianz ist in das bayerische Modellprojekt "Smart Cities Smart Regions - Kommunale Digitalisierungsstrategien für Städtebau und Mobilität der Zukunft" aufgenommen worden, zusammen mit elf weiteren Teilnehmern. Jüngst war Liebenstund im Hallbergmooser Gemeinderat, um für die Sache zu werben. Ziel ist es, in 22 Monaten einen Maßnahmenkatalog zu erstellen, der sich am tatsächlichen Bedarf in der jeweiligen Kommune orientiert.

Als die drei anvisierten Themenblöcke nannte Liebenstund Verkehr, Wohnen und Open Data. Beispiele für Verkehrsmaßnahmen sind Car-Sharing, Rufbusse oder Leihradsysteme, zum Thema Wohnen nannte Liebenstund Mehrgenerationenwohnen, Nachbarschafts-Netzwerke oder Einkaufshilfen und bei Open Data soll es darum gehen, zu klären, welche kommunalen Daten vorliegen und wie man damit neue Maßnahmen auf den Weg bringen könnte. "Ziel ist es, die Chancen der Digitalisierung aktiv nutzbar zu machen, sodass die Region als Ganzes profitieren kann", so Liebenstund.

Die Begeisterung im Hallbergmooser Gemeinderat hielt sich insgesamt zwar in Grenzen, doch schlug der Nordallianz-Geschäftsführerin durchaus Wohlwollen entgegen, und der Gemeinderat sprach sich letztlich auch für das Smart-Cities-Projekt aus. SPD-Gemeinderat Stefan Kronner erklärte die Skepsis so: "Es hapert bei solchen Gutachten ja meistens dann an der Umsetzung. Aber ich hoffe, dass das da anders ist. Und man muss fairerweise zugeben, dass die Gemeinde Hallbergmoos kein digitaler Vorreiter ist." Grünen-Gemeinde- und Kreisrat Robert Wäger gab zu bedenken, dass di e Nordallianz ja doch ein eher künstliches Konstrukt sei. Tatsächlich arbeite Hallbergmoos in Sachen Digitalisierung ja mit dem Landkreis Freising zusammen.

In der Folge stimmte der Gemeinderat jedenfalls ohne Ausnahme für das Projekt. Was freilich auch daran gelegen haben mag, dass die Gemeinde nur 5000 Euro zu dem Eigenanteil der Nordallianz in Hohe von 50 000 Euro beitragen muss. 120 000 Euro fließen als staatliche Förderung.

Vorgesehen ist, dass ein elfköpfiges Planungsteam aus den Büros EBP Zürich und "Studio Stadt Region München" zusammen mit Akteuren aus den Nordallianz-Kommunen die Digitalisierungsstrategie erarbeiten. Es soll Workshops für Verwaltungsangestellte und Mitglieder der Gemeinde- und Stadträte geben sowie Online-Beteiligungen für Bürger. Und eine eigene Homepage wird das Smart-Cities-Projekt selbstredend auch haben.

© SZ vom 17.04.2021 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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