Edward Snowden:Millionen für digitales Snowden-Bild

Edward Snowden 2015 in einer Videoschalte auf einer Konferenz in Hawaii. (Foto: Marco Garcia/AP)

Ein digitales Portrait des Whistleblowers brachte umgerechnet 4,6 Millionen Euro in der Digitalwährung Ethereum. Das Geld geht an Snowdens Journalisten-Stiftung.

Der Whistleblower Edward Snowden hat mit der Versteigerung eines digitalen Kunstwerks eine Millionenspende für seine Journalistenstiftung erzielt. Ein Porträt des 37-Jährigen, das sich zwischen den Seiten eines amerikanischen Gerichtsdokuments abzeichnet, wurde für umgerechnet 5,5 Millionen Dollar (rund 4,6 Mio Euro) in der Digitalwährung Ethereum gekauft.

Digitale Kunst
:Eye Candy

Alle reden von NFT-Kunst. Was war das noch mal? Und warum sieht alles aus wie in einem alten Computerspiel?

Von Andrian Kreye

Snowden bedankte sich am Freitag via Twitter bei den Bietern. Der Erlös geht an die Stiftung Freedom of Press, die er seit 2017 führt.

Der ehemalige Geheimdienstler Snowden hatte 2013 das Ausmaß der Internet-Überwachung durch den amerikanischen Abhördienst NSA enthüllt. Auf der Flucht strandete er mit annulliertem US-Pass auf einem Flughafen in Moskau und beantragte Asyl in Russland, wo er seitdem lebt.

Das für Snowdens Porträt genutzte Justizdokument bezieht sich auf eine Gerichtsentscheidung, die die Sammlung von Telefondaten durch die NSA im eigenen Land für widerrechtlich erklärte. Snowden verkaufte das Werk als sogenanntes NFT (non-fungible token). Das ist eine Art digitales Echtheitszertifikat: Es kann zwar beliebig viele identische Kopien des Porträts geben, aber nur diese eine kann als das Original gelten. NFT erleben gerade einen Boom: So wurde vor kurzem eine damit verknüpfte Kopie einer Collage des Digitalkünstlers Beeple für gut 69,3 Millionen Dollar versteigert.

© SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Streaming und Bezahlung von Künstlern
:NFT killed the Spotify Star

Mit NFT-Technologie kann man digitalen Werken eine ähnliche Einzigartigkeit zuweisen wie Erstpressungen. Kann das sogar zur Gefahr für Spotify werden?

Von Quentin Lichtblau

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: