Prozess:Berlin: 14 Jahre Haft für Serienvergewaltiger

Polizei sucht bei Potsdam nach Vergewaltiger

Am 14. Juli 2020 konnte die Polizei den Täter nach einer Verfolgungsjagd festnehmen. Er hatte versucht, den Beamten mit dem Fahrrad zu entkommen.

(Foto: Julian Stähle/dpa)

Für den Mann, der im vergangenen Sommer in Berlin und Brandenburg sieben Frauen attackierte, wurde zudem Sicherungsverwahrung angeordnet.

Nach einer Serie von Vergewaltigungen junger Frauen in Berlin und Brandenburg ist gegen einen 30 Jahre alten Mann eine hohe Haftstrafe verhängt worden. Der Täter soll für 14 Jahre ins Gefängnis, urteilte das Landgericht in der Hauptstadt am Montag. Zudem wurde Sicherungsverwahrung angeordnet. Der Mann hatte im Sommer 2020 sieben Frauen attackiert und sechs von ihnen vergewaltigt. Die Opfer waren zwischen 14 und 27 Jahre alt.

Dem Angeklagten waren in dem Prozess sechs Vergewaltigungen, eine versuchte Vergewaltigung sowie Körperverletzung und versuchte räuberische Erpressung vorgeworfen worden. Der Angeklagte hatte die Taten gestanden. Mit dem Strafmaß entsprach das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf eine Gesamtstrafe plädiert, die zehn Jahre nicht übersteigen solle.

Die Tatserie hatte im vergangenen Juni und Juli große Besorgnis in Berlin und Brandenburg ausgelöst. Die Frauen waren zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf entlegenen Waldwegen südlich des Wannsees unterwegs gewesen, die siebte Tat geschah in Bernau. Der Täter habe die Frauen zunächst freundlich angesprochen, sie dann von hinten gepackt, gewürgt, mit einem Schraubendreher oder Messer bedroht und vergewaltigt. In einem Fall wurde ein Camper auf die Hilferufe des 18-jährigen Opfers aufmerksam, so konnte die Vollendung der Tat verhindert werden, der Täter konnte aber unerkannt entkommen. Gefasst wurde er schließlich am 14. Juli nach der Vergewaltigung einer 20 Jahre alten Joggerin, die Polizei konnte ihn nach einer Verfolgungsjagd per Fahrrad stellen.

Der Verurteilte saß bereits in Serbien wegen Vergewaltigung in Haft. Ein Anwalt der Nebenklage sagte laut einem Bericht des Tagesspiegel: "Ich gehe davon aus, dass es sich um einen hochgefährlichen Serientäter handelt." Die Gesellschaft müsse vor ihm geschützt werden.

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