Kreisbildungswerk Freising:Unter Druck

Zoom-Vortrag über die Gefährdung der Pressefreiheit

Global gesehen steht die Pressefreiheit unter großem Druck. Und auch in Deutschland wird freies journalistisches Arbeiten zunehmend erschwert. Im Rahmen des "Jahr der Demokratie" will das Kreisbildungswerk den Fokus auf den "Internationalen Tag der Pressefreiheit" am 3. Mai lenken und hat dafür Ulrike Gruska von "Reporter ohne Grenzen" zum Austausch eingeladen, und zwar am Montag, 3. Mai, um 19.30 Uhr über Zoom.

Journalistinnen und Journalisten haben vermehrt mit Gegenwind zu kämpfen, werden bedroht und an ihrer Arbeit gehindert, teilweise auch durch körperliche Gewalt. Gruska , Pressereferentin bei "Reporter ohne Grenzen", verfolgt die Entwicklungen weltweit und in Deutschland. Die Politologin bringt viel Erfahrung mit. Sie war unter anderem Korrespondentin in Moskau und Tiflis sowie Redakteurin beim Netzwerk für Osteuropaberichterstattung n-ost.

Deutschland liegt bei der Pressefreiheit laut Gruska auf Platz elf und damit im oberen Mittelfeld der EU-Staaten. Allerdings sei die Lage der Pressefreiheit ins Negative gerückt. "Repressiven Regimen wie China, Iran oder Ägypten liefert sie neuen Vorwand, um kritische Berichterstattung zu unterdrücken. Die Bedrohung durch das Virus ist für sie zu einem Totschlagargument geworden, mit dem sich jede Opposition oder Kritik abbügeln lässt, ohne dass sie sich dafür international all- zu sehr rechtfertigen zu müssen." Das Gleiche geschehe in Russland oder Belarus - und selbst in einem EU-Land wie Ungarn. Hinzu komme, dass selbst demokratische gewählte Staatsoberhäupter - Donald Trump in den USA, Jair Bolsonaro in Brasilien oder der slowenische Ministerpräsident Janez Janša - Feindseligkeit gegen Medienschaffende schürten, ja sogar zu offenem Hass aufriefen, so Gruska. Das führe zu immer mehr Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten, die deshalb in manchen Ländern in ständiger Angst vor Angriffen lebten.

Der Vortrag ist frei, eine Anmeldung ist aber erforderlich unter www.bildungswerk-freising.de oder telefonisch unter 0 81 61/48 93 20. Bei Nachfragen sind unter presse@kbw-freising.de oder der Nummer 0 81 61/48 93 25. möglich.

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