Fürstenfeldbruck:Franz Neuhierl sagt Adieu

Fürstenfeldbruck: OB Erich Raff (rechts) verabschiedet am Dienstag Franz Neuhierl.

OB Erich Raff (rechts) verabschiedet am Dienstag Franz Neuhierl.

(Foto: Stadt FFB)

Brucker Freie-Wähler-Politiker gibt Stadtratsmandat ab

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Franz Neuhierl überragt alle anderen Stadträte - in dreierlei Hinsicht: Der Politiker der Freien Wähler ist mit 1,98 Metern der Größte, er hat die meiste Lebenserfahrung (am Samstag feierte er seinen 79. Geburtstag). Und er war in den vergangenen 31 Jahren in dem Gremium auch immer wieder gefragt wegen seiner profunden juristischen Kenntnisse. Die Sitzung am vergangenen Dienstag war nun die letzte in "offizieller Mission" für den Rechtsanwalt. Er gibt sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen ab und will sich auf die Arbeit in seiner Kanzlei konzentrieren. Der Älteste geht, der Jüngste kommt: Quirin Droth, 20, Sohn des Vorsitzenden Markus Droth, rückt in die vierköpfige Fraktion der Freien Wähler nach.

Franz Neuhierl hat sich in den vielen Jahren großen Respekt erarbeitet. Seine Meinung war gefragt. Wenn er das Wort ergriff, hatte das Gewicht, zumal er seine Meinung stets gut begründete - auch wenn er damit von der Fraktionslinie abwich. "Der Franz ist eine moralische Instanz", sagt Markus Droth mit Blick auf die Vermittlerrolle, die Neuhierl oftmals hinter den Kulissen mit Gelassenheit und Humor übernommen hat. Der langjährige Vorsitzende des FW-Ortsverbands war unter Alt-OB Sepp Kellerer von 2002 bis 2008 Dritter Bürgermeister. Der geborene Traunsteiner, der seit 1972 in Fürstenfeldbruck lebt und sich selbst als "Feld-, Wald- und Wiesenanwalt" bezeichnet, stand bis 2013 und damit 28 Jahre an der Spitze des BRK-Kreisverbandes. Der zweifache Vater ist zudem Gründungsmitglied der Theatergruppe Brucker Brettl.

Hinter Klaus Wollenberg (FDP) war Neuhierl gemeinsam mit Markus Droth der dienstälteste Stadtrat in Fürstenfeldbruck. Neuhierl habe "das Herz am richtigen Fleck", sagt Droth. Am Rande der Stadtratssitzung würdigte auch Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) das ehrenamtliche Engagement Neuhierls und verabschiedete ihn unter dem Applaus der Stadträte.

Quirin Droth wird voraussichtlich in der Stadtratssitzung am 18. Mai vereidigt. Damit gibt es künftig ein Vater-Sohn-Gespann im Stadtrat. Die Familie Droth (auch Quirins Mutter Susanne) war vor der Kommunalwahl von der CSU zu den Freien Wählern gewechselt, weil alle Droths auf der CSU-Wahlliste nur weit hinten berücksichtigt werden sollten. Nach dem Abitur absolviert Quirin Droth derzeit eine Ausbildung zum Anlagenmechatroniker. Politische Erfahrung hat er im Stadtjugendrat gesammelt, den er nun satzungsgemäß verlassen muss.

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