Schönau:Streit um neues Hotel am Königssee

Der Bund Naturschutz in Bayern, der Landesbund für Vogelschutz und die Grünen üben heftige Kritik an den Plänen für ein neues Hotel in unmittelbarer Ufernähe des Königssees. Der anstelle einiger seit vielen Jahren leer stehender Gebäude geplante Komplex mit mehr als 500 Betten werde einschließlich des ausgebauten Dachgeschosses bis zu sechs Stockwerke hoch, sei für diesen sensiblen Ort deutlich zu massiv und versiegle viel zu viel Fläche, lauten die Argumente. Außerdem werde das neue Hotel weiteren Verkehr verursachen und auch die Probleme am örtlichen Wohnungsmarkt verschärfen, weil viel zu wenig Personalunterkünfte vorgesehen seien.

Der Gemeinderat von Schönau am Königsee hat erst vor einigen Wochen den notwendigen Bebauungsplan für das Areal beschlossen - in großer Einhelligkeit, aber ohne die Stimmen der drei Grünen, die dem Gremium erst seit einem Jahr angehören. Die Grundstücke überlässt die Gemeinde einem Projektentwickler aus dem benachbarten Österreich, der in den vergangenen Jahren zusammen mit einigen Landsleuten viel Geld im ganzen Berchtesgadener Talkessel investiert hat und dort bei manchen Einwohnern inzwischen auf wachsende Skepsis stößt. Dass an dieser Stelle am Königssee etwas geschehen sollte, ist dabei allgemein unstrittig. Frühere Pläne für ein wuchtiges Hotelprojekt waren 2013 am Widerstand einer Bürgerinitiative und des örtlichen Bund Naturschutz gescheitert. BN-Kreisvorsitzende Rita Poser stellt nun die Möglichkeit einer Klage in den Raum, Anwohner spielen mit dem Gedanken an ein Bürgerbegehren.

© SZ vom 03.05.2021 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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