Freibäder in Erding:Auf die Plätze, fertig, stopp

Freibäder in Erding: Die Freibäder im Landkreis sind startklar. Hier im Bild das Freibad in Erding. Im Moment ist allerdings unklar, wann geöffnet werden darf.

Die Freibäder im Landkreis sind startklar. Hier im Bild das Freibad in Erding. Im Moment ist allerdings unklar, wann geöffnet werden darf.

(Foto: Renate Schmidt)

Keine Öffnung in Sicht: Die derzeitige Infektionslage lässt kaum Hoffnung für einen Start der Freibadsaison im Mai. Vorbereitet sind die drei Schwimmbäder im Landkreis jedenfalls, auch bei den Hygienekonzepten.

Von Charlotte Nachtmann, Erding

Die Becken im Erdinger Freibad sind bereits gefüllt. Ob dort im Mai auch Badegäste ins Wasser springen dürfen, ist allerdings unwahrscheinlich. Noch gibt es keine Vorgaben, wann und wie die Freibadsaison 2021 starten kann. Die Zwölfte Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung untersage derzeit die Öffnung von "Freibädern als Freizeiteinrichtungen", so ein Pressesprecher des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege auf Anfrage. Angesichts des "hochdynamischen Infektionsgeschehens" sei dies zur Zeit "nicht angezeigt".

Sobald es möglich ist, wollen die drei Freibäder im Landkreis ihre Pforten öffnen. Saisonstart ist in Dorfen und Taufkirchen normalerweise am 1. Mai, in Erding Mitte Mai. Die Vorbereitungen für die Saison sind planmäßig zwischen Anfang und Mitte März angelaufen und inzwischen so gut wie abgeschlossen. Dazu gehört die Instandsetzung der Grünflächen, die technische Wartung sowie die Reinigung und das Auffüllen der Becken. Wenn eine Öffnung der Freibäder gestattet wird, muss lediglich das Wasser hochgeheizt werden. Eine Woche, maximal zwei würde dies dauern, so die Zuständigen bei der Stadt Dorfen, der Gemeinde Taufkirchen und den Stadtwerken Erding.

Für die kommende Saison könnten die Bäder auf die Hygienekonzepte des letzten Sommers zurückgreifen. Begrenzte Besucherzahlen, ein Einbahnstraßensystem an Ein- und Ausgängen, Kontaktformulare, Abstandsregeln und vermehrtes Desinfizieren waren dabei entscheidende Maßnahmen. Bewährt hat sich auch das Spannen von Leinen zur Abtrennung der einzelnen Schwimmbahnen. Ob sich daran etwas ändern wird, ist ungewiss, zumal die Bestimmungen auch vergangenes Jahr während des laufenden Betriebs immer wieder angepasst werden mussten, sagt Robert Maier, der den Bereich Freizeitanlagen der Stadtwerke Erding leitet.

Für das Freibad in Dorfen stehen bereits einige Neuerungen fest. So müssen die Badegäste zukünftig in den Gebäudebereichen eine FFP2-Maske tragen. Statt auf Zeitkorridore setze man dieses Mal wie in den anderen Bädern auf Kontaktformulare. Auf der Webseite der Stadt werde zudem eine digitale Live-Anzeige mit der aktuellen Besucherzahl eingerichtet, kündigt die Leiterin des Freibades, Michaela Hoffmann, an. Zurückkommen soll die Saisonkarte, wie am 14. April nach intensiver Diskussion im Bau- und Verkehrsausschuss des Dorfener Stadtrates beschlossen wurde. Es werde sich an den Preisen aus dem Jahr 2019 orientiert, wobei es für jeden Monat, den das Freibad später aufmachen müsse, 25 Prozent Rabatt geben soll. Aufgrund der Kapazitätsgrenze kann mit der Saisonkarte allerdings kein Recht auf Einlass einhergehen. Im Taufkirchener Waldbad wird es wieder eine rabattierte Corona-Saisonkarte geben, in Erding lediglich 50er-, 20er- und 10er-Karten.

Die Öffnung der Freibäder war vergangene Saison an eine Begrenzung der Gästezahl gebunden, orientiert an der Gesamt- und Wasserfläche. Im Dorfener Freibad ergab dies maximal 350 Badegäste gleichzeitig. Das große Taufkirchener Bad durfte bis zu 1600 Besucher empfangen. Das Erdinger Freibad hat zeitgleich 1000 Personen reingelassen, obwohl die staatlichen Vorgaben bis zu 2000 erlaubt hätten. "Für die Wasserfläche war das zu viel. Daher haben wir das Konzept eigenständig und verantwortungsbewusst angepasst", erinnert sich Robert Maier. Martin Bauer, Geschäftsführer der Gemeindeverwaltung Taufkirchen, geht von einer Verschärfung der bisherigen Regelung aus: "Ich denke, dass wir in der kommenden Saison mehr Quadratmeter pro Person brauchen. Diese Entwicklung hat man ja auch schon bei den Geschäften gesehen."

Zum Zeitpunkt der Freibaderöffnungen letztes Jahr, ab dem 8. Juni, waren sowohl Innen- und Außengastronomie als auch weite Teile des Einzelhandels und das Gaststättengewerbe wieder offen. Damals lag die Sieben-Tage-Inzidenz bayernweit laut Robert-Koch-Institut bei 2,2. Nach aktuellen RKI-Zahlen Stand Sonntag, liegt sie jetzt bei 146,9, wobei die Zahlen aufgrund der Virusvarianten und der unterschiedlichen Testkapazitäten schwer vergleichbar sind. Wie hoch die Infektionsgefahr im Freibad ist, wagt Robert Maier nicht einzuschätzen: Über das Wasser selbst sei eine Infektion sehr unwahrscheinlich. Das Chlor töte die Viren ab, heißt es im "Pandemieplan Bäder" der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen. Bleiben noch die Infektionswege über Tröpfchen, Flächen und Aerosole. Ob Hinweise, wie jene der Gesellschaft für Aerosolforschung auf die sehr geringe Ansteckungsgefahr im Freien, den Start der Freibadsaison befördern werden, bleibt abzuwarten.

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