NSU 2.0:Mit einem Fax fing alles an

Wegen Abfragen an Polizeicomputern in Frankfurt am Main, Wiesbaden und Berlin war die Polizei unter großen Druck geraten. (Symbolbild) (Foto: Paul Zinken/dpa)

Zwischen August 2018 und März 2020 erhielten Politikerinnen und andere Personen des öffentlichen Lebens Drohschreiben, die mit "NSU 2.0" unterschrieben waren. Jetzt erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den mutmaßlichen Täter. Eine Chronologie.

Von Ramona Dinauer, Kathrin Müller-Lancé und Nadja Tausche

Mindestens 115 Drohschreiben in drei Jahren wurden von August 2018 an Personen des öffentlichen Lebens verschickt. Jedes dieser Schreiben war unterschrieben mit "NSU 2.0". Eine Signatur, die an die rechte Terrorgruppe NSU erinnern soll.

Die Briefe erhielten nicht nur üble Beschimpfungen und Morddrohungen, sondern oftmals auch Informationen, die nicht öffentlich zugänglich waren, wie private Wohnadressen. Zunächst führten die Ermittlungen in die Reihen der Polizei selbst. Der Verdacht: Die sensiblen Daten sollen von Polizeicomputern abgerufen worden sein. Nun aber erhebt die Staatsanwaltschaft Frankfurt Anklage gegen einen Mann, der kein Polizist ist und nie Polizist war. Eine Chronologie der Ereignisse.

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