Mitten in Schwabing:Kraul mir mein Fell!

Zum Feierabend genießt Australian-Shepherd-Hündin Müsli kaum etwas mehr als eine wohltuende Massage

glosse Von Nicole Graner

Hunde sind eben auch nur Menschen. So sagt man. Meist dann, wenn man sieht, wie wohlig sie zum Beispiel eine Massage finden. Abends wenn Müsli, die bald zweijährige Australian-Shepherd-Hündin, langsam ihren Hunde-Tag ausklingen lässt, legt sie sich rücklings auf den Boden, zieht die Pfötchen an - ein liegendes "Männchen" also - und schnauft tief durch. Sie schließt die Augen und relaxed. Sie weiß, was jetzt kommt. Frauchen steht auf, setzt sich zu ihr auf den Boden und beginnt den Rücken zu bekraulen, die Haut ein wenig aufzuräufeln. Dann sind die Pfoten dran. Müsli macht nur eines: Die Augen schließen, den Kopf zur Seite legen und alle Stellen, die bitteschön bearbeitet werden sollen, gut in Position bringen. Zum Beispiel die Beine in die Höhe strecken. Und ist erst der Po dran, dann wird leise gegrunzt und sich vor lauter Wellness genüsslich im Rhythmus der Massage mitbewegt.

Besonders liebt sie es, wenn die Ohren sanft massiert werden. Dazu steckt sie auf Geheiß - macht sie ausnahmsweise sofort - den Kopf zwischen die Beine und bleibt wie angewurzelt so lange stehen, bis es sich ausmassiert hat. "Es reicht, Müsli", heißt es dann irgendwann. Ein trauriger Blick und die Einrollung im Körbchen.

Und was die hündischen Lieblingsplätze betrifft, die die Unbefellten ja nun auch haben, gibt es für Müsli die Jahreszeiten-Wandel-Ecken. Im Winter ist es der Teppich, eine Treppenstufe und das warme Körbchen. Im Sommer wird sich am liebsten auf die kühlen Fließen im Gang gelegt oder die Nacht am liebsten gleich auf dem Terrassenboden verbracht oder unter dem Rhododendron-Busch im Garten. Vor ein paar Tagen war dann die Sommer-Premiere.

Die Terrassentür blieb also offen, damit Müsli draußen kühl schlummern kann, wenn sie will. Doch so ganz Sommer war es dann doch nicht. Über Nacht war es so kühl geworden, dass sie sich, es muss zwei Uhr morgens gewesen sein, doch in ihr Körbchen einkuschelte. Leider kann sie die Tür (noch) nicht schließen. Und so war es in der Wohnung erfrischend kalt am nächsten Morgen. Zumindest für die Unbefellten.

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