Eishockey:Eisbären Berlin gewinnen 100. Deutsche Meisterschaft

Eisbären Berlin - Grizzlys Wolfsburg

Berlins Torwart Mathias Niederberger, Mark Olver und Jonas Müller (von rechts nach links) verteidigen das Tor gegen Pekka Jormakka von den Grizzlys Wolfsburg.

(Foto: Andreas Gora/dpa)

Im dritten und entscheidenden Finalspiel der DEL-Playoffs setzen sich die Eisbären Berlin mit 2:1 gegen die Grizzlys Wolfsburg durch und holen zum achten Mal den Titel.

Die Eisbären Berlin sind Jubiläumsmeister. Der Hauptrundensieger der Nordgruppe gewann am Freitag das dritte Play-off-Finale um den 100. deutschen Eishockey-Titel gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 2:1 (1:1, 1:0, 0:0) und entschied damit die "Best-of-three"-Serie für sich.

Mit ihrem achten Titelgewinn sind die Berliner alleiniger Rekordmeister der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Die Tore für die Eisbären erzielten Mark Olver (2.) und Leo Pföderl (24.), für den Außenseiter aus Niedersachsen traf Mathis Olimb (3.). Das erste Duell hatte Wolfsburg am Sonntag mit 3:2 nach Verlängerung gewonnen, das zweite die Eisbären am Mittwoch mit 4:1.

Die Grizzlys Wolfsburg haben damit die Chance auf den ersten deutschen Meistertitel der Club-Geschichte verpasst. In dieser aufgrund der Coronavirus-Pandemie verkürzten Saison der DEL waren nur zwei anstatt der üblichen vier Siege zum Weiterkommen in den jeweiligen Playoff-Runden und zum Titelgewinn notwendig.

Feiern mussten die Eisbären ihren Erfolg am Freitag allerdings ohne Bierduschen auf den Rängen und ohne Sprechchöre der Fans. Zu hören auf dem Eis waren lediglich die jubelnden Spieler, von denen nach der achten Berliner Meisterschaft seit 1995 die gesamte Last der ungewöhnlichen Corona-Saison abfiel. "Ich bin einfach nur froh, dass wir es irgendwie geschafft haben", sagte Siegtorschütze Leo Pförderl (24. Minute) nach seiner persönlich ersten Meisterschaft bei Magentasport.

Ein weiterer Treffer von Mark Olver (2.) machte den einstigen Serienmeister, der acht Jahre lang auf einen Titel warten musste, nach einem Jahr ohne Meisterkür in der Deutschen Eishockey Liga wieder zum Champion. Im vergangenen Jahr hatte die Liga die Saison zum Beginn der Coronavirus-Pandemie vor dem Beginn der Playoffs abgebrochen. "Megageil", jubelte Nationalstürmer Marcel Noebels, der ebenfalls zum ersten Mal deutscher Meister wurde. "Es war eine ganz aufregende Saison. Wir müssen allen danken, die das möglich gemacht haben. Das war wirklich nicht einfach."

Die Berliner hatten das erste Finalspiel gegen Wolfsburg mit 2:3 nach Verlängerung verloren, sich dann aber mit einem souveränen 4:1 in Wolfsburg zurückgemeldet und die erste Meisterschaft in der Club-Historie der Niedersachsen verhindert. Die Vorrunden-Gruppe Nord hatten die Eisbären als Erster abgeschlossen, als Titel-Favoriten galten aber die Adler Mannheim und der EHC Red Bull München aus der Süd-Gruppe. Doch die Münchner waren überraschend schon im Playoff-Viertelfinale, die Mannheimer dann unerwartet im Halbfinale gegen Wolfsburg ausgeschieden.

Unklar ist noch, wie es in der DEL weitergeht. Im vergangenen Jahr war die Saison zum Beginn der Pandemie nach der Hauptrunde ohne Meister-Kür abgebrochen worden. Damals war es noch undenkbar für die von Zuschauer-Einnahmen abhängigen Clubs, ohne Publikum zu spielen. Erst durch den Verzicht der Spieler auf teils große Teile ihrer Gehälter und öffentliche Unterstützungsmittel war es der Liga möglich, eine Woche vor Weihnachten doch noch in eine Saison zu starten. Wann wieder vor Publikum gespielt werden kann, ist noch unklar. Die neue Spielzeit soll eigentlich im September starten.

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