"Blattmacher" 2019/20:"No Future on Fridays?"

Blattmacher

Die "Mäxle"-Redaktion der Dr.-Max-Josef-Metzger-Realschule in Meitingen hat erforscht, was hinter "Fridays for Future" steckt.

(Foto: Mäxle)

Das "Mäxle" beleuchtet die Klimakrise - und "Fridays for Future".

Von Tobias Libal und Sophie Stang

"Fridays for Future" - dieser Begriff ist inzwischen wohl in den meisten Ländern ein gängiger Ausdruck. Während die Bewegung den einen schon zu den Ohren heraushängt, sehen andere sie als essenziell an. Deshalb haben wir uns als Redaktion des Schülermagazins Mäxle die Frage gestellt, ob das Ganze wirklich so wichtig ist - und wieso wir uns ausgerechnet dafür als Leitthema entscheiden sollten.

Die Antwort ist im Grunde simpel. Durch den Trubel rund um Greta Thunberg im Jahr 2019 - als unsere Arbeiten an der Mäxle-Ausgabe begannen - wurden wir selbst immer neugieriger auf das Thema. Unsere Redaktion setzte sich deshalb bei wöchentlichen Treffen auch speziell mit dem Klimawandel auseinander, wobei wir auf spannende wie schockierende Informationen stießen. Wir wollten einerseits den Sachverhalt zu "Fridays for Future" möglichst genau recherchieren, andererseits ihn in unserer Schülerzeitung möglichst umfangreich abbilden. Also entschied sich die Redaktion, an einem Freitag im Dezember 2019 in die Augsburger Innenstadt zu fahren, um Beteiligte mit Notizblock, Kamera und Aufnahmegerät zu interviewen. Nicht alle Demonstrantinnen und Demonstranten waren Schülerinnen und Schüler - und keiner der Befragten ein "Schulschwänzer". Ein Vorurteil, das häufig in den Medien bedient wurde. Wir fragten nach, wie die Menschen angereist waren, welche Motive sie hatten und ob sie mit Strafmaßnahmen ihrer Schulleitung rechnen mussten. Die Demonstration verlief friedlich und ziemlich geordnet.

Es wurden sogar originelle Neuinterpretationen bekannter Weihnachtslieder gemeinsam gesungen. Ein älterer Mann im Eisbärenkostüm sagte, unsere Erde sei nicht nur ein Planet der jungen Leute. Er wolle, dass seine Enkel die Welt immer noch so erleben könnten, wie er sie erlebe - statt dass diese noch mehr durch den Klimawandel verändert werde. Auch der Einsatzleiter der Polizei, den wir befragten, äußerte sich positiv über das Vorhaben der Jugendlichen und ihre Herangehensweise.

Greta Thunberg ist volljährig

Greta Thunberg, die schwedische Klimaaktivistin und Gesicht der "Fridays for Future"-Bewegung.

(Foto: Steffen Trumpf/dpa)

Neben Umweltschützern waren Massentierhaltungsgegner und Sprecher der LGBTQ+-Community vor Ort. Die Anliegen der Versammelten waren teils unterschiedlich, aber eindeutig: Sie alle wollten zur Rettung des blauen Planeten beitragen. Ihre Beweggründe, an der Demo teilzunehmen, zielten nicht zwangsläufig darauf ab, die Politik zu kritisieren. Sie wollten auch den Verbraucherinnen und Verbrauchern einen Spiegel vorhalten und ihnen sinnvolle Verbesserungsvorschläge an die Hand geben: zum Beispiel, mehr auf den eigenen Konsum zu achten. Oder dass mehr Menschen zum Umweltschutz beitragen müssen, damit dieser gelingen kann, oder dass Bio- und Fairtrade-Produkte sowie der öffentliche Personennahverkehr stärker gefördert werden sollten.

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass unser Klima sich verändert. Auch in Deutschland sind diese Veränderungen sichtbar. In den vergangenen hundert Jahren ist der Meeresspiegel in Ost- und Nordsee zwischen zehn und 20 Zentimetern gestiegen. Und der Deutsche Wetterdienst wies nach, dass es hierzulande seit dem Jahr 1881 um 1,4° C wärmer wurde. Von den Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt ganz zu schweigen. Ja, "Fridays for Future" ist definitiv ein wichtiges Thema. Diese Bewegung hat weltweit vor allem Jugendliche auf die Straße gebracht und für Aufsehen gesorgt. Nachrichtenredaktionen haben berichtet, Politiker wurden darauf aufmerksam. Lösungen wurden gesucht, um den Klimawandel zu stoppen. Natürlich kann man ihn nicht von heute auf morgen beenden, aber immerhin ist ein Anfang gemacht. Mit all dem wollten wir unsere Leserinnen und Leser durch die Gestaltung unseres Leitthemas "No Future on Fridays?" konfrontieren. Schließlich ist es gerade unsere Generation, die dank "Fridays for Future" eine ganze Welt zum Nachdenken gebracht hat.

Tobias Libal und Sophie Stang sind Redakteure des Mäxles, der Zeitung der Dr.-Max-Josef-Metzger-Schule in Meitingen.

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