Lufthansa:Kapitalerhöhung soll drei Milliarden bringen

Die von der Corona-Krise schwer getroffene Lufthansa will Insidern zufolge über eine Kapitalerhöhung mindestens drei Milliarden Euro aufnehmen. Neue Aktien in diesem Volumen könnten schon im Sommer oder im Frühherbst ausgegeben werden, erklärten drei mit dem Vorgang Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Der Zeitpunkt und die genaue Summe sei von der Marktentwicklung abhängig. Der MDax-Konzern bevorzuge eine große statt mehrerer kleiner Kapitalerhöhungen, hieß es weiter. Deutsche Bank und Bank of America fühlten für die Lufthansa bei institutionellen Investoren vor, inwiefern sie bereit seien, sich an der Kapitalerhöhung zu beteiligen. Ein Lufthansa-Sprecher wollte dazu keine Stellung nehmen.

Die Lufthansa-Aktionäre hatten vergangene Woche einen Rahmen zur Ausgabe neuer Aktien im Volumen von bis zu 5,5 Milliarden Euro genehmigt. Die Airline hatte erklärt, die Kapitalerhöhung werde nicht so hoch ausfallen. Die 5,5 Milliarden Euro seien nur eine technische Zahl, die dem Volumen der von Deutschland gestellten stillen Beteiligungen entsprechen. Insgesamt rettete der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes die Airline-Gruppe mit 6,8 Milliarden Euro vor einer Insolvenz. Von Österreich, Belgien und der Schweiz flossen weitere gut zwei Milliarden Euro.

Vom deutschen Rettungspaket ist ein Kredit über eine Milliarde schon zurückgezahlt. Rund 300 Millionen kostete die 20-prozentige staatliche Beteiligung an der Lufthansa, die den Staat 2020 zum größten Aktionär machte.

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