München:Puffer für die Energie

Stadtwerke bauen Batteriespeicher zur Entlastung des Stromnetzes

Die Stadtwerke München (SWM) bauen ihre intelligenten Speicherlösungen für das Stromnetz der Zukunft aus. Am Heizkraftwerk Freimann hat das Unternehmen jetzt einen Batterie-Großspeicher in Betrieb genommen. Stromspeicher sind ein wichtiger Baustein zur Energiewende, da sie die schwankende Einspeisung von Ökostromanlagen ausgleichen können. Den Batteriespeicher Freimann hat Siemens entwickelt und errichtet. Er hat die Größe von vier Schiffscontainern, verfügt über zehn Megawattstunden Speicherkapazität und erbringt 8,4 Megawatt Primärregelleistung. Mit der gespeicherten Strommenge könnten 1000 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden. Der Speicher gleicht kurzfristige Abweichungen zwischen Stromangebot und Stromnachfrage aus und trägt damit großflächig zum stabilen Stromnetz-Betrieb bei. Zudem soll der Speicher zum "Schwarzstart" des benachbarten Heizkraftwerks genutzt werden. Sollte es zu einem großflächigen Stromausfall kommen, kann so die Versorgung unabhängig vom umgebenden Stromnetz wieder aufgebaut werden. "Anfang Januar hatte der Speicher schon seine erste Bewährungsprobe, als ganz Europa wegen einer massiven Störung von einem Blackout durch einen Frequenzeinbruch bedroht war", sagt Bernd Koch, Leiter Dezentrale Energiesysteme bei Siemens. Der Batteriespeicher für München neutralisierte die möglichen Auswirkungen durch Abgabe von Strom ins Stadtnetz. Der Batteriespeicher Freimann ist bereits der zweite Speicher der SWM. Der erste ging vor zwei Jahren bei dem Smart-City-Projekt "Smarter Together" in der Energiezentrale Freiham in Betrieb. Er hat rund 1000 Kilowattstunden Ladekapazität, etwa ein Zehntel der neuen Anlage, und erbringt 600 Kilowatt Primärregelleistung.

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