Bahnlärm in Pasing:Um den Schlaf gebracht

Bürger beschweren sich über Bahnlärm

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Wer in Bahnnähe wohnt, kann in der Regel den Lärm nach einiger Zeit ausblenden. Das Gehirn scheint sich an diese Geräuschart offenbar leichter zu gewöhnen als an den Krach, den Kfz-Verkehr verursacht. Treten jedoch ungewohnte Störungen in diesem Dauerrauschen und Dauerruckeln auf, sind auch hartgesottene Bahnanrainer irgendwann um ihren Schlaf gebracht. Im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing gingen jetzt gleich zwei Bürgerbeschwerden in diesem Zusammenhang ein. Eine dieser Klagen kommt aus der Theodor-Storm-Straße. Dort vermutet ein Anwohner, dass eine defekte Weiche oder Schiene, wahrscheinlich auf der Gleisstrecke nach Augsburg, die Ursache sei für "laute Schläge" rund um die Uhr. Als Sofortmaßnahme fordert er eine Reduzierung der Durchfahrtgeschwindigkeit für die Züge dort. Zudem solle die Weiche beziehungsweise das Gleis im Zuge des bereits angekündigten Austauschs des Schotterbetts repariert werden.

Etwas weiter östlich im Bereich Nimmerfallstraße/Raucheneggerstraße fühlt sich eine Bürgerin erheblich belästigt vom Güterzugverkehr. Das Schlafen bei offenem Fenster sei nicht mehr möglich, schreibt sie an den Bezirksausschuss. Die Anwohnerin hat beobachtet, dass der Lärm seit Bau der Umgehungsstraße und diverser neuer Wohnquartiere entlang der Bahnanlagen deutlich angestiegen sei. Nun will sie, dass Lärmmessungen hinter dem Pasinger Bahnhof durchgeführt werden, fordert Schallschutzmauern sowie die Wiederanpflanzung von Sträuchern, die auf dem Gelände der Bahnanlagen entfernt wurden. Der Bezirksausschuss wird die Beschwerden an das städtische Umweltreferat weiterreichen und die Deutsche Bahn zur Behebung der Lärmursachen auffordern.

© SZ vom 01.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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