Lenggries:Radweg soll vollendet werden

Lenggries fordert, Lücken am Sylvensteinsee zu schließen

Von Petra Schneider, Lenggries

Der Fernradweg München-Venedig führt über Lenggries weiter Richtung Achenpass. Von der Brauneckgemeinde gibt es einen Radweg neben der Bundesstraße und einen Radtunnel hinauf zum Sylvensteindamm. Dort endet der Radweg, und der offizielle Verlauf des Fernradwegs führt auf der Bundesstraße über die Sylvensteinbrücke, Fall und die Walchenklamm Richtung Achensee. Eine kürzere Route verläuft direkt nach dem Radtunnel am Sylvensteinufer, ebenfalls auf der Bundesstraße. Ab der Dammkrone ist also Schluss mit Radwegen - und zwar auf beiden Routen.

Radfahren auf Bundesstraßen ist trotz der landschaftlichen Schönheit des Isarwinkels nicht unbedingt ein Genuss und zudem gefährlich; denn viele Motorradfahrer schätzen die Strecken ebenfalls, und der Ausflugsverkehr ist hoch. Damit sich die Situation verbessert und auch mehr Tagesausflügler vom Auto aufs Rad umsteigen, wurde in den vergangenen Monaten vielfach der Wunsch geäußert, die Radweg-Lücken am Sylvensteinsee zu schließen. Der Gemeinderat hat nun am Montag einstimmig beschlossen, das Staatliche Bauamt Weilheim mit "Nachdruck auf die Notwendigkeit der Radwegeverbindungen" hinzuweisen. Beide Routen sollten in die höchste Prioritätenliste aufgenommen und der Bau möglichst zeitnah umgesetzt werden. Um die Dringlichkeit zu verdeutlichen und den Druck zu erhöhen, will die Gemeinde auch das Landratsamt einbinden.

Im Gemeinderat gab es einhellig Zustimmung für den Beschlussvorschlag. Ein Radweg am Sylvensteinsee sei eine super Sache, hieß es fraktionsübergreifend. "Das ist ein Nadelöhr, das immer gefährlicher wird, weil immer mehr Motorradfahrer unterwegs sind", sagte Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FWG). Auch wenn solche Projekte freilich "sehr kostspielig" seien. Finanziert wird ein Radweg entlang einer Bundesstraße aus staatlichen Mitteln, Kommunen übernehmen in der Regel die Grundstücksverhandlungen.

Sabine Gerg (SPD) regte eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Bundesstraße an, um Lärm und Gefahren zu reduzieren. Bürgermeister Klaffenbacher räumte dem Vorschlag wenig Chancen ein. Außerorts und an wenig bebauten Straßen sei es schwierig, ein Tempolimit zu erwirken. Günter Haubner (FWG) verwies auf einen ähnlichen Vorstoß in Winkl, wo die erlaubte Geschwindigkeit von 70 auf 50 Stundenkilometer reduziert werden sollte. "Das wurde vom Straßenbauamt nicht befürwortet." Martin Willibald (FWG) wies auf mögliche Nebenwirkungen hin: "Wenn der Verkehr verlangsamt wird, dann wird umso damischer überholt", sagte er. Das sei "nicht zielführend".

Thomas Murböck (CSU) regte an, den Radweg bereits ab dem Abzweig ins Schrombachtal einzuplanen - ein Vorschlag, den Bürgermeister Klaffenbacher an das Straßenbauamt weiterleiten will. Franz Schöttl (CSU) erklärte, dass der Landkreis ohnehin beschlossen habe, mit dem Tiroler Bezirk Schwaz und dem Landkreis Miesbach als "Euregio" enger zusammenzuarbeiten. Einen Radweg als Verbindung nach Tirol würde er "auf alle Fälle unterstützen", sagte Schöttl.

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