Umwelt:BN: Weniger Anlagen für Klärschlammverbrennung

Der Bund Naturschutz (BN) will den Bau neuer Klärschlammverbrennungsanlagen verhindern. Nach Angaben des Umweltverbandes werden derzeit in Gersthofen bei Augsburg sowie an anderen Orten zahlreiche neue Verbrennungsanlagen geplant. Für den Bund Naturschutz ist dies der falsche Weg, um den anfallenden Klärschlamm zu entsorgen.

"Bayern braucht nachhaltige Lösungen für die Behandlung und Verwertung von Klärschlamm", sagte der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe am Dienstag. Die Staatsregierung solle ein Moratorium für den Aus- und Neubau von Klärschlammverbrennungsanlagen erklären. Das Ziel müssten geschlossene Stoffkreisläufe, eine Minimierung der Schadstoffbelastung und Klimaneutralität sein, erklärte Geilhufe. "Mit dem Bau von Klärschlammverbrennungsanlagen in ganz Bayern können diese Ziele nicht erreicht werden." Klärschlamm fällt bei der Wasseraufbereitung in den etwa 2600 kommunalen Kläranlagen in Bayern an. Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt geht es um etwa 262 000 Tonnen Trockenmasse pro Jahr. Früher wurde ein großer Teil davon in der Landwirtschaft verwertet. Seit den 1990er-Jahren steigt laut der Behörde der Anteil des in Verbrennungsanlagen entsorgten Klärschlamms.

Der BN fordert nun, "innovative Verwertungsmöglichkeiten für Klärschlämme, die nicht mehr für die landwirtschaftliche Verwertung geeignet sind". In den Schlämmen seien zahlreiche wertvolle Pflanzennährstoffe, die im Zuge einer Kreislaufwirtschaft wiederverwertet werden sollten. Die Klärschlammverbrennung sei hingegen klimaschädlich, da sie Klimagase freisetze.

© SZ vom 09.06.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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