Super League:Englische Klubs zahlen 25,5 Millionen Euro

Manchester City - FC Chelsea

Wie fünf andere englische Vereine wollte sich auch Manchester City, der Verein von Pep Guardiola, der Super League anschließen.

(Foto: dpa)

Die sechs abtrünnigen Vereine müssen für ihre Pläne einer Super League zahlen. Cori Gauff hat bei den French Open ihr erstes Halbfinale verpasst.

Meldungen im Überblick

Fußball, Premier League: Die sechs englischen Clubs, die in einer Super League spielen wollten, werden 25,5 Millionen Euro (22 Millionen Pfund) für Fußball-Projekte zur Verfügung stellen. Wie die Premier League und der englische Verband FA am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten, solle das Geld unter anderem für Fans, Nachwuchsentwicklung und kommunale Programme verwendet werden. Zudem haben die Vereine Regeländerungen zugestimmt, durch die nun scharfe Sanktionen drohen. Jede derartige Aktion wird in Zukunft einen Abzug von 30 Punkten und eine Geldstrafe von rund 29 Millionen Euro (25 Millionen Pfund) pro Verein zur Folge haben. Zunächst hatte der TV-Sender Sky über die Übereinkunft berichtet.

Champions-League-Sieger FC Chelsea, der FC Arsenal, der FC Liverpool, Meister Manchester City, Manchester United und Tottenham Hotspur gehörten zu jenen zwölf Clubs, die im April die Gründung einer eigenständigen Super League verkündet hatten. Nach heftigen Protesten aus nationalen Ligen, aus Verbänden sowie von zahlreichen Fangruppen wandten sich nach und nach neun Clubs von dem Projekt ab, darunter alle englischen Vereine. Das Sextett habe noch einmal einen Fehler eingeräumt und sich zur Premier League und dem englischen Fußball bekannt, hieß es.

Mit der jetzigen Summe sowie den Entschuldigungen an Fans, die übrigen Clubs, die Premier League und die FA ist damit in England ein Schlussstrich unter die Angelegenheit gezogen. Die Höhe der Zahlungen ist vergleichbar mit jenen, die die Europäische Fußball-Union UEFA vor einigen Wochen angekündigt hatte. Allerdings handelt es nicht um von der UEFA geforderte Bußgelder und auch nicht um ein Prozentsatz der Sendeeinnahmen der nächsten Saison - eine Option, die in den vergangenen Wochen auch diskutiert worden war.

Tennis, French Open: Cori Gauff hat bei den French Open ihr erstes Halbfinale verpasst. Die 17 Jahre alte US-Amerikanerin unterlag am Mittwoch im Duell zweier Viertelfinal-Debütantinnen nach einer fahrigen Vorstellung der acht Jahre älteren Tschechin Barbora Krejcikova 6:7 (6:8), 3:6. Krejcikova spielt nun gegen die stark aufspielende Griechin Maria Sakkari, die am Mittwoch die Titelverteidigerin Iga Swiatek aus Polen mit 6:4, 6:4 besiegt hatte.

Gauff, die zuvor im Turnierverlauf keinen Satz abgegeben hatte, war unter Leitung des Stuttgarter Schiedsrichters Nico Helwerth als Favoritin in das Match gegangen. Sie ließ sich nach gutem Start aber von ihrer Kontrahentin entzaubern, die schon im Achtelfinale in Sloane Stephens eine Amerikanerin ausgeschaltet hatte.

Danach war sie sehr offen mit mentalen Problemen vor ihrem Match gegen Stephens umgegangen. "Eine halbe Stunde vor der Partie wollte ich nicht auf den Platz gehen, weil ich mich wirklich schlecht fühlte. Ich musste mich im Physioraum einschließen und ich musste mit meinem Psychologen reden", sagte die Athletin aus Brünn: "Ich habe tatsächlich geweint. Ich weiß auch nicht. Ich fühlte mich einfach sehr, sehr schlecht, und ich weiß nicht, warum."

Gegen Gauff nutzte Krejcikova ihren sechsten Matchball und riss anschließend ungläubig die Arme hoch. "Ich bin überglücklich", sagte sie anschließend: "Ich habe es noch nicht realisiert." 2018 hatte Krejcikova in Roland Garros im Doppel triumphiert, nun kämpft sie im Einzel um den ganz großen Coup. Auch im Doppel steht sie erneut im Halbfinale.

Fußball, Bundesliga: Dayot Upamecano steht laut einem Bericht der Sport Bild (Mittwoch) vor einer kuriosen Situation und muss trotz seines Wechsels zum FC Bayern München wohl noch mal bei RB Leipzig trainieren. Grund dafür ist demnach, dass der Vertrag des französischen Abwehrspielers erst am 15. Juli beginnt und er so lange noch Spieler des Fußball-Bundesligisten aus Sachsen ist - der am 5. Juli unter dem neuen Trainer Jesse Marsch in die Saisonvorbereitung startet.

Florian Scholz, Kaufmännischer Leiter Sport bei RB Leipzig, sagte der Sport Bild, es sei für beide Vereine sinnvoller, wenn Upamecano nach der Sommerpause direkt bei seinem neuen Club in die Vorbereitung einsteigen würde. "Es ist aber richtig, dass dies durch die aktuelle Vertragskonstellation nicht gegeben ist. Daher erwarten wir ihn Stand heute zum Trainingsstart bei RB Leipzig."

Den Angaben nach ist Leipzig bereit, den 22 Jahre alten Upamecano schon zum 1. Juli nach München zu lassen, sollte der FC Bayern das halbe Monatsgehalt übernehmen. Die Gespräche darüber seien aber gescheitert. Upamecano, sein Berater und der deutsche Rekordmeister wollten sich den Angaben nach nicht äußern.

Leichtathletik, Langstrecke: Die Äthiopierin Letesenbet Gidey hat den nur zwei Tage alten Weltrekord über 10.000 m von Weltmeisterin Sifan Hassan um rund fünf Sekunden verbessert. Die 23-Jährige lief am Dienstag bei den äthiopischen Olympia-Trials im niederländischen Hengelo 29:01,03 Minuten und hält damit nun die Weltrekorde über 10.000 und 5000 m (14:06,62 im Oktober 2020).

Gidey, die bislang selten in ihrer Karriere über die 25 Stadionrunden antrat, legte einen beachtlichen Leistungssprung hin. Ihre bisherige Bestleistung aus dem Jahr 2019 hatte bei 30:21,23 Minuten gelegen. "Ich habe erwartet, einen Weltrekord zu laufen", sagte Gidey. "Ich würde gerne versuchen, den Weltrekord erneut zu brechen und die 29 Minuten zu unterbieten."

Erst am Sonntag hatte die Niederländerin Hassan knapp 50 Tage vor den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) an selber Stelle in 29:06,82 Minuten die Bestmarke von Gideys Landsfrau Almaz Ayana von den Spielen in Rio um mehr als zehn Sekunden runtergeschraubt. Der deutsche Rekord über 10.000 m von Konstanze Klosterhalfen liegt bei 31:01,71 Minuten.

Handball, THW Kiel: Titelverteidiger THW Kiel droht nach dem verpassten Pokaltriumph auch die deutsche Handball-Meisterschaft auf der Zielgeraden zu verspielen. Der Rekordmeister von Trainer Filip Jicha unterlag am Dienstagabend vor 1500 Zuschauern bei European-League-Sieger SC Magdeburg 33:34 (16:17) und verlor damit die Tabellenführung endgültig an die SG Flensburg-Handewitt. Der Vizemeister hatte am Wochenende durch einen Sieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf (28:24) die HBL-Spitze übernommen, Kiel konnte nach zuvor 13 Bundesliga-Siegen in Folge nun nicht kontern. Die SG von Trainer Maik Machulla liegt bei noch fünf ausstehenden Spielen mit 60:6 Punkten vor den Kielern (59:7). Der in dieser Saison bei Punktgleichheit ausschlaggebende direkte Vergleich geht an den THW.

Fünf Tage nach der überraschenden Halbfinal-Niederlage im Pokal gegen den späteren Champion TBV Lemgo Lippe reichten auch acht Tore vom besten Kieler Werfer Niclas Ekberg nicht zum Sieg. Nationalspieler Hendrik Pekeler sah kurz vor der Pause wegen einer Tätlichkeit außerdem die Rote Karte. Bei den Magdeburgern, die Tabellenplatz drei festigten, überragten Keeper Tobias Thulin und Zeljko Musa mit acht Toren.

Fußball, Copa America: Das Schweigen ist gebrochen, der Boykott vom Tisch, die Empörung über die Copa America in Brasilien jedoch unüberhörbar. In einem gleichzeitig in den Storys ihrer sozialen Netzwerke veröffentlichten Manifest sprachen sich Neymar und Co. gegen das kurzfristig ins Land beorderte Südamerika-Turnier aus. "Wir sind gegen die Veranstaltung der Copa America, sagen aber nie Nein zur brasilianischen Selecao", schließt das Statement. Für die Veröffentlichung des seit Tagen angekündigten offenen Briefes wartete die Nationalmannschaft bis nach dem 2:0 (1:0) am Dienstag in der WM-Qualifikation in Paraguay, dem sechsten Sieg im sechsten Spiel. "Wir wissen um unsere wichtige (gesellschaftliche) Rolle, haben aber nie abgelehnt, das Nationaltrikot zu tragen", sagte Verteidiger Marquinhos schon direkt nach der Partie.

In der Mitteilung gestehen die Selecao-Akteure, dass sie "unzufrieden mit der Handhabung der Copa America durch die CONMEBOL" sind und werfen der kontinentalen Dachorganisation einen "unangemessenen Prozess in ihrer Durchführung" vor. Der eigene Verband CBF, der gerade eine Suspendierung seines Präsidenten Rogerio Caboclo wegen sexueller Nötigung und Mobbings einer Mitarbeiterin ausstehen muss, sowie die Regierung des umstrittenen Staatsoberhaupts Jair Bolsonaro, die ebenfalls an dem übereilten Einspringen Brasiliens nach den Absagen der vorgesehenen Co-Gastgeber Kolumbien und Argentinien direkt beteiligt war, wurden dagegen in der Stellungnahme nicht namentlich erwähnt.

Auch wenn der Boykott der Selecao nun vom Tisch ist, könnte am Donnerstag in einer kurzfristig anberaumten Sitzung das Oberste Bundesgericht Brasiliens noch die Copa umstoßen. Die STF-Richter werden dann über Eilanträge von Oppositions-Abgeordneten gegen die Austragung am Zuckerhut entscheiden. Wegen der negativen Resonanz hat zudem bereits ein Hauptsponsor seinen Rückzug angekündigt. Der Zahlungskarten-Dienstleister Mastercard wird keine seiner geplanten Aktionen während der Copa America starten und lediglich seinen Schriftzug auf Bannern lassen.

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