Architektur:Architekt Gottfried Böhm gestorben

Gottfried Böhm (1920-2021) erhielt als erster Deutscher 1986 den Pritzker-Preis, eine Art Nobelpreis für Architektur, für seine Verbindung von Tradition und Moderne. Bis ins hohe Alter arbeitete der Kölner an seiner Architektur. (Foto: Raphael Beinder/dpa)

Spektakuläre Betonbauten, die in der Nachkriegszeit heftige Debatten auslösten - das war das Markenzeichen des Kölner Architekten Gottfried Böhm. Nun ist er im hohen Alter von 101 Jahren gestorben.

Der Kölner Architekt Gottfried Böhm ist tot. Er starb im Alter von 101 Jahren, wie sein Büro bestätigte. Böhm wurde durch spektakuläre Kirchenbauten wie den Pilgerdom in Neviges bei Düsseldorf berühmt. Er galt als einer der gefragtesten Architekten der Nachkriegszeit und hat mehr als 50 Sakralbauten geschaffen.

Böhm, der in Offenbach geboren wurde und in Köln aufwuchs, war der Sohn des Architekten Dominikus Böhm (1880-1955). Dieser machte sich einen Namen als Kirchenbauer, und der Sohn trat in seine Fußstapfen. Gottfried Böhms zerklüftete Beton-Wallfahrtskirche in Neviges polarisierte seit ihrer Eröffnung 1968. Sie erhielt bald den Beinamen "Gottesgebirge". Böhms bedeutendster Profanbau ist das Rathaus von Bensberg bei Köln.

Der Architekt Böhm hat fast nur in Deutschland gebaut, aber er wurde international wahrgenommen. So erhielt er 1986 als erster Deutscher den Pritzker-Preis, der als die weltweit wichtigste Architekturauszeichnung gilt. Zusammen mit seiner 2012 gestorbenen Frau Elisabeth, ebenfalls eine Architektin, entwarf Böhm unter anderem die WDR-Arkaden in der Kölner Innenstadt.

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