Mitten in der Region:Schokolade gegen die Einsamkeit

Die Bürger im Kreis Freising haben im Pandemiejahr 2020 stolze 6000 Tonnen Süßwaren verspeist

Kolumne von Julia Putzger

Auch wenn Optimismus in der Pandemie vielerorts Realismus gewichen ist, so wagt aktuell doch wieder so mancher zu behaupten: Das Schlimmste ist überstanden. Abendliche Treffen mit Freunden sind wieder möglich, der ausgedehnten Shoppingtour mit anschließendem Kaffeehausbesuch, ja sogar Reisen über die Landesgrenze steht so gut wie nichts mehr im Weg. Kurzum: Die Zeiten, in denen der Lebensmitteleinkauf im Supermarkt das Highlight der Woche war, sind hoffentlich vorbei.

Dass es dafür höchste Zeit ist, zeigt unter anderem eine aktuelle Pressemitteilung der NGG, der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten: Ganze 6000 Tonnen an Süßwaren wurden dieser zufolge nämlich im Landkreis Freising im vergangenen Jahr vernascht - wobei man jedoch sagen muss, dass es keine regionalen Erhebungen gibt, sondern ein bundesweiter Wert auf die lokale Einwohnerzahl heruntergerechnet worden ist.

6000 Tonnen, das klingt nichtsdestotrotz nach einer absurden Menge, bei der sich doch niemand so recht vorstellen kann, wie groß die Kammer in der eigenen Wohnung für den Jahresvorrat sein müsste oder wie viel Schokoladenstückchen ihm statistisch gesehen täglich zustehen. Darum wurde an dieser Stelle kurz nachgerechnet: 33,4 Kilogramm Süßwaren (Stand: März 2021) verspeiste ein jeder Bürger im Landkreis durchschnittlich im Jahr 2020. Außerdem gibt die NGG an, dass es sich bei 1700 Tonnen der Gesamtmenge um Schokoladenwaren handelte. Dazu kommen 1000 Tonnen Knabberartikel und 8000 Tonnen Speiseeis.

Insgesamt, so vermeldet die Gewerkschaft, ist der Verbrauch an Süßwaren im Pandemiejahr in Deutschland um 2,6 Prozent gestiegen. Das könnte einem angesichts endloser Videokonferenzen im Home-Office, Homeschooling und weiteren coronabedingten Strapazen sogar unterdurchschnittlich erscheinen. Umso schöner, dass die Zeiten, in denen man mit Schokoeis und Keksen gegen die Einsamkeit anfutterte, hoffentlich ein für allemal vorbei sind.

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