Kloster Karmel:Gedenken an die Seligen Märtyrer

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Theaterstück erinnert an Pater Richard Henkes

Anlässlich des Gedenktags Selige Märtyrer von Dachau gibt es am Samstag, 12. Juni, eine Eucharistiefeier und ein Theaterstück mit dem Titel "Abgerungen" im Kloster Kamel Heilig Blut an der Alten Römerstraße 91. Die Feier beginnt um 18 Uhr. Mehr als 200 000 Menschen waren in der Zeit vom 22. März 1933 bis zur Befreiung am 29. April 1945 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert, mehr als 41 500 sind dort umgekommen beziehungsweise ermordet worden. Die katholische Kirche hat bisher 57 wegen ihres besonderen Lebens- und Glaubenszeugnisses zu Seligen erklärt, zuletzt Pater Richard Henkes.

Um die Erinnerung an diese Glaubenszeugen im Bewusstsein zu halten und mit ihnen die Gläubigen zu ermutigen, ist seit 2017 der Gedenktag am 12. Juni in den Diözesankalender von München und Freising aufgenommen worden. Mit dem Gottesdienst im Karmel Heilig Blut wird dieser Seligen am Ort des Geschehens gedacht. Für die Eucharistiefeier um 18 Uhr ist eine Anmeldung im Karmel erforderlich, ebenso für das Theaterstück um 19.30 Uhr über das Leben von Pallottinerpater Richard Henkes.

Henkes, 1900 im Westerwald geboren, wurde 1925 zum Priester geweiht und war dann zumeist als Lehrer und Seelsorger tätig. Im April 1943 wurde er von der Gestapo im annektierten Teil der Tschechoslowakei verhaftet. Ab Juli war er im Konzentrationslager Dachau. Anfang 1945 meldete er sich freiwillig in der Typhusbaracke zum Krankendienst, pflegte tschechische Mithäftlinge, infizierte sich dabei und starb am 22. Februar. Am 15. September 2019 wurde er in Limburg seliggesprochen. Er war nicht nur ein mutiger Kritiker, der klar Stellung gegen die Nazis bezog, sondern auch Friedensstifter und Vermittler zwischen Tschechen und Deutschen.

Im Theaterstück entdeckt ein junger Mann seine Begeisterung für das Leben und Wirken von Pater Henkes. Zugleich stellt er immer wieder dessen Entscheidungen und Einstellungen in Frage. Die Auseinandersetzung mit dem Leben von Richard Henkes fordert ihn heraus, über sein Leben neu nachzudenken und das eigene Ringen und Fragen auch an die Zuschauer weiterzugeben. Boris Weber, der Autor und Regisseur des Stückes, schreibt dazu: "Meine Bewunderung ist groß. Wie kann ein Mensch sein Gottvertrauen, seine Liebe und sein Wirken derart in Gottes Hände legen? Wie sehr muss man mit sich ringen, um sich tatsächlich - den nahezu sicheren Tod vor Augen - auf Gottes Klopfen und Rufen einzulassen." Umgesetzt wird das Stück von Schauspieler Bruno Lehan. Die Aufführung findet im Klosterhof des Karmel Heilig Blut statt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten. Wer es sehen möchte, sollte sich noch an diesem Freitag, 11. Juni, bis 16 Uhr unter LSchmidinger@eomuc.de oder per Telefon 081 31 / 32 17 31 (auch auf Anrufbeantworter) anmelden. Sollte die Zahl der Anmeldungen die Zahl der Plätze überschreiten, wird eine zweite Aufführung am Nachmittag um 16.30 Uhr angeboten. Wer bereit ist, auch nachmittags die Vorstellung anzusehen, sollte dies bei der Anmeldung angeben. Am Sonntag, 13. Juni, gibt es auch in der Pallottikirche in Freising um 17 und 19 Uhr noch eine Aufführung ohne Anmeldung.

© SZ vom 11.06.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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