Basketball-Playoffs:Münchens Revanche

Basketball Berlin 09.06.2021 1. Bundesliga / easyCredit BBL Saison 2020 / 2021 Playoffs Finale Spiel 1 Alba Berlin - FC

Nicht zu bremsen: Bayerns Topscorer Vladimir Lucic (li.)

(Foto: Tilo Wiedensohler/imago/camera4+)

Die FC-Bayern-Basketballer gleichen im Playoff-Finale gegen Alba Berlin zum 1:1 aus. Überragender Akteur ist einmal mehr Vladimir Lucic.

Von Ralf Tögel

Der FC Bayern München hat das zweite Spiel im Playoff-Finale um die deutsche Meisterschaft bei Alba Berlin mit 76:66 Punkten gewonnen und damit im Best-of-five-Modus der Finalserie zum 1:1 ausgeglichen.

Bei den Gastgebern rotierte Peyton Siva zurück in den Kader - und damit kam ein Anführer zurück ins Team. Der US-Amerikaner laboriert seit längerem an einer Leistenverletzung und hatte daher beim 89:86-Erfolg im ersten Spiel gefehlt. Dafür musste Berlins 2,21-Meter-Center Christ Koumadje Platz machen, bekanntlich dürfen nur sechs Ausländer neben sechs deutschen Akteuren in der Basketball-Bundesliga (BBL) mitwirken. Auf Münchner Seite fehlten erneut Center Leon Radosevic und Nationalspieler Paul Zipser, in Nick Weiler-Babb muss Trainer Andrea Trinchieri schon die gesamte K.o.-Runde auf seinen besten Defensivspieler verzichten.

Früh schlafen gehen, gut essen und ein Eisbad nehmen, das hatte Maodo Lo als einzig denkbare Vorbereitung auf das zweite Spiel in der Best-of-five-Serie um den deutschen Meistertitel erachtet, 22 Stunden blieben den Spielern ja gerade einmal, um die Anstrengungen des Vortages aus den müden Beinen zu bekommen. Lo, der im Vorjahr noch beim FC Bayern unter Vertrag stand, war im ersten Finalspiel am Mittwochabend der entscheidende Mann, er hatte sein Team mit neun Punkten in den Schlussminuten nach einem 80:82-Rückstand im Alleingang auf die Siegerstraße gebracht. Doch die Bayern waren im zweiten Vergleich deutlich besser eingestellt, Trinchieri hatte die richtigen Lehren aus der knappen Niederlage gezogen. Die Gäste agierten mit einer beeindruckenden Intensität in der Defensive, die dem Gegner im ersten Viertel nur magere sieben Punkte gestattete. Waren die Münchner im ersten Vergleich am Mittwochabend noch fast über das gesamte Spiel einem Rückstand nachgelaufen, so bestimmte der Pokalsieger das Geschehen dieses Mal in der ersten Halbzeit in beeindruckender Manier. München war in allen Belangen klar überlegen, lag zwischenzeitlich mit 19 Punkten vorne (29:10), aber Berlin kämpfte sich rechtzeitig zurück in die Partie. Ein 12:o-Lauf ließ den Bayern-Vorsprung zur Pause auf 35:26 schrumpfen.

Und der Titelverteidiger kam mit diesem Schwung zurück aus der Kabine, angeführt von Topscorer Ben Lammers (15 Punkte) gelang Alba die von den 2000 zugelassenen Fans umjubelte 46:42-Führung. Aber die Münchner, die sich im Gegensatz zum ersten Spiel weit weniger mit Schiedsrichterentscheidungen aufhielten, kamen zurück und gingen mit einer 52:50-Führung in das finale Viertel. Fortan zeigten beide Teams Playoff-Basketball erster Güte, die Führung wechselte hin und her, die Spieler kämpften mit letzter Kraft. Und es war erneut der famos aufspielenden Vladimir Lucic, der mit 26 Punkten seinen neuen BBL-Bestwert erzielte und den Gästen den Sieg sicherte.

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