Mobilität:Stadtradeln mit Hindernissen

Mobilität: Beim Stadtradeln geht es darum, möglichst viele Kilometer zu radeln. Puchheim möchte den Wanderpokal gerne zurückholen. Die Stadt ist am Sonntag das Ziel der Auftakt-Sternfahrt. Wegen Corona wird dieses Jahr nicht im Pulk gefahren, sondern in kleinen Grüppchen.

Beim Stadtradeln geht es darum, möglichst viele Kilometer zu radeln. Puchheim möchte den Wanderpokal gerne zurückholen. Die Stadt ist am Sonntag das Ziel der Auftakt-Sternfahrt. Wegen Corona wird dieses Jahr nicht im Pulk gefahren, sondern in kleinen Grüppchen.

(Foto: Günther Reger)

Die bundesweite Aktion findet zum zweiten Mal unter den Bedingungen der Corona-Pandemie statt. Im Landkreis entfällt die zentrale Auftaktkundgebung, dafür gibt es eine Sternfahrt nach Puchheim

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Zum Auftakt der Aktion Stadtradeln im Landkreis Fürstenfeldbruck findet am Sonntag, 13. Juni, eine Sternfahrt statt. In vielen Kommunen treffen sich die Teilnehmer, um gemeinsam nach Puchheim zu radeln, wo ein coronakonformer Corso durch den Ort stattfinden soll. Aktuell sind etwa 200 Teams mit mehr als 2000 Teilnehmer am Start, darunter mindestens ein halbes Dutzend sogenannter Starradler, die komplett auf ihr Auto verzichten. Die Aktion dauert drei Wochen und endet am Samstag, 3. Juli.

Die Aktion Stadtradeln hat das Klimabündnis, ein Zusammenschluss von Kommunen, vor dreizehn Jahren ins Leben gerufen, um für diese Fortbewegungsart zu werben. Wer Rad fährt, hilft Feinstaub, Abgase und Lärm zu vermeiden und Ressourcen zu schonen und tut obendrein etwas für die Gesundheit. Alle Teilnehmer legen möglichst viele Strecken mit dem Rad zurück. Sie organisieren sich in Teams und verbuchen die Kilometer online oder über eine Stadtradeln-App auf einem Konto. Eingetragen werden können Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen, Ausflüge, Urlaubsfahrten und sportliche Touren. Zentral ist der Werbeeffekt für das Rad als Fortbewegungsmittel.

2019 legten im Landkreis mehr als 5 600 Teilnehmer etwa 816 000 Kilometer zurück, beides markierte jeweils einen Rekord. Im vergangenen Jahr musste die Aktion im Landkreis wegen der Corona-Pandemie in den Herbst verschoben werden, als das Wetter deutlich schlechter war. Die Zahl der Teilnehmer und der gefahrenen Kilometer halbierte sich. Germering war mit mehr als 88 000 Kilometer der Sieger im kommunalen Vergleich.

In diesem Jahr beteiligen sich der Landkreis sowie neun Kommunen an der Aktion, darunter rangieren Eichenau und Germering mit bislang jeweils knapp 600 gemeldeten Teilnehmern an der Spitze. Zum Auftakt gibt es eine Sternfahrt aus mehreren Orten im Landkreis nach Puchheim, die vom ADFC organisiert wird.

In Maisach beginnt diese Auftakttour um 10 Uhr am Rathausplatz, in Olching treffen sich die Teilnehmer um 9.15 Uhr am Nöscherplatz und fahren über Gröbenzell nach Langwied und durch die Aubinger Lohe nach Puchheim. In Grafrath versammeln sich die Radler um 9 Uhr am Bahnhof, in Mammendorf um 9.15 Uhr ebenfalls an der Bahnstation. Die Brucker Teilnehmer warten um 10 Uhr am Niederbronnerweg, um von dort gemeinsam mit den Grafrathern und Mammendorfern im Bogen über Gernlinden und den Olchinger See nach Puchheim zu fahren. In Gröbenzell treffen sich die Stadtradler um 10 Uhr auf der Südseite des Bahnhofs. Die Stadtradler in Germering starten um 11 Uhr in der Unteren Bahnhofstraße und bewegen sich über den Ortsteil Nebel und über Alling zum Treffpunkt. Die kürzeste Anfahrt haben die Eichenauer, die sich um 12.15 Uhr am Rathaus einfinden und sich von dort über den Mondscheinweiher zum Grünen Markt in Puchheim bewegen. Die Puchheimer selber unternehmen von 10 Uhr an einen Abstecher an die Würm, bevor sie sich mittags wieder im Zentrum einfinden.

Die Corona-Auflagen sind gelockert, geführte Radtouren gelten als kontaktfreier Sport im Außenbereich. Man muss nach den AHA-Regeln Abstand halten und eine FFP2-Maske mitnehmen. Alle Teilnehmer müssen sich vorher bei den Stadtradel-Kommunen anmelden. Die Begrüßung in Puchheim und der Corso durch die Stadt werden wegen der Pandemie nicht wie sonst in einem großen Pulk stattfinden, sondern grüppchenweise.

Die Gemeinde Maisach bietet außerdem am Sonntag, 20. Juni, eine Energiewende-Tour unter Führung des Vorsitzenden von Ziel 21, Gottfried Obermair, zur Windkraftanlage, einer Freiflächen-Photovoltaik-Anlage und dem alten Wasserkraftwerk in Mammendorf. Start ist um 13 Uhr am Rathaus. Zum Abschluss bietet Bürgermeister Hans Seidl (CSU) die traditionelle Informationstour am Samstag, 3. Juli, ab 13 Uhr an.

In Maisach wird die Verkehrsreferentin Barbara Helmers (Grüne) während der Aktion auf das Auto verzichten, die Schlüssel hat sie schon im Rathaus abgegeben. Helmers will auch die etwa 42 Kilometer zur Arbeit mit dem Rad zurücklegen, wenn das Wetter es zulässt. Andernfalls werde sie mit Bahn und Rad unterwegs sein, kündigte sie an. In Gröbenzell wird Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) seine Autoschlüssel beim Auftakt am Sonntag abgeben, sein Wagen wird verpackt für drei Wochen vor der Gemeindebücherei geparkt.

Der Landkreis und der ADFC verlosen unter allen Teilnehmern der Aktion Stadtradeln wieder Preise. Die Kommune mit den meisten zurückgelegten Kilometern pro Einwohner bekommt einen Wanderpokal, der im vergangenen Jahr an Alling ging, 2019 errang Puchheim diesen Preis. Dessen Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) hat deshalb alle Einwohner zum Mitmachen aufgefordert hat, um die begehrte Trophäe zurückzuerobern. Seidl und drei weitere Einwohner werden dafür als Starradler Kilometer einfahren. Die Siegerehrung wird jedoch wegen der Pandemie erneut ausfallen müssen.

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