Wasserwacht in Thalkirchen:"Besonders brutal ging's am ersten Juliwochenende 2020 zu"

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Wunderschön, aber nicht ungefährlich: An diesem Isar-Abschnitt muss die Wasserwacht immer wieder Menschen retten. (Foto: Robert Haas)

Im vergangenen Jahr haben die Freiwilligen an der Marienklausen-Brücke 20 Menschenleben gerettet. Doch nun braucht die Wasserwacht dort Hilfe.

Von Jürgen Wolfram, Thalkirchen

Sie hat schon etlichen Menschen aus Notlagen geholfen, jetzt bedarf die Wasserwacht selbst des Beistands. Denn ihre Station an der Marienklausen-Brücke ist so marode, dass sie dringend saniert werden muss. Ein Sturm hat das Dach des Containers mit den Ausrüstungen aufgerissen, die Holzverkleidung der Veranda ist morsch geworden, der Anstrich der Rettungswache völlig verwittert. Weil die Badesaison allmählich heiß läuft, haben die ehrenamtlichen Helfer im Zeichen des Roten Kreuzes mit dem Werkeln schon mal begonnen. "Mehr als 300 Arbeitsstunden wurden bereits investiert", berichtet Michael Greiner von der Wasserwacht München-Mitte/Isarrettung.

Die Hoffnung der Wasserwacht auf finanzielle Unterstützung durch den Bezirksausschuss Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln hat sich mittlerweile erfüllt. Die Stadtteilvertretung bewilligte in ihrer jüngsten Sitzung für die Instandsetzung der Station einen Zuschuss in Höhe von 2164 Euro. "Damit sind die Hauptkosten abgedeckt", freut sich Michael Greiner, zu dessen Einsatzgebiet auch die Wasserwacht-Station am Flaucher gehört.

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An der Marienklausen-Brücke ist die Präsenz der freiwilligen Retter auch deshalb unverzichtbar, weil die Isar dort bei Hochwasser tückische Wasserwalzen bildet, deren Gefahren von Schlauchbootfahrern und Schwimmern leicht unterschätzt werden. Allein im vergangenen Jahr haben die 60 wechselnd eingesetzten Wasserwacht-Kräfte in diesem Isarabschnitt 20 Menschenleben gerettet. "Besonders brutal ging's am ersten Juliwochenende 2020 zu", erinnert sich Greiner.

Personell sieht sich die Wasserwacht München-Mitte gut gerüstet. Bei ihr mitzumachen ist wegen der Kombination aus reizvoller Flusslandschaft, professionell organisierter Hilfsbereitschaft und einer starken Gemeinschaft populär. Ist ihr Domizil in Thalkirchen erst wieder hergerichtet, dürfte die Motivation weiter wachsen. "Dann sind wir auf die Saison bestens vorbereitet", sagt Michael Greiner - eine beruhigende Nachricht.

© SZ vom 12.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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