Olympische Spiele:Sportlern drohen harte Sanktionen

Jubel und Freude bei Barcelona nach dem Gewinn von la decima, dem zehnten Titel in der Champions League, Handball, Männe

Tanzeinlage nach der perfekten Saison: Cédric Sorhaindo tanzt im Kreis seiner Barça-Kollegen.

(Foto: imago images/Holsteinoffice)

Konsequenzen für Athletinnen und Athleten bei Verstößen gegen die Corona-Regeln in Tokio bekannt gegeben. Caster Semenya startet überraschend in Regensburg.

Meldungen im Überblick

Olympia: Ausländischen Athleten bei den Olympischen Spielen in Tokio droht bei Verstoß gegen die strengen Corona-Verhaltensregeln eine Ausweisung aus Japan. Das sieht die am Dienstag veröffentlichte dritte Fassung des sogenannten "Playbooks" für die Athleten mit Regeln zum Schutz gegen das Coronavirus während der Spiele vor. Zu weiteren möglichen Sanktionen gehören Verwarnungen, der vorübergehende oder permanante Olympia-Ausschluss, Disqualifikation, der mögliche Entzug der Akkreditierung sowie Geldstrafen.

Man erwarte jedoch, dass sich alle Teilnehmer an die Regeln halten, sagte Olympiadirektor Christophe Dubi vom Internationalen Olympischen Komitee. Die Regeln zum Schutz gegen das Coronavirus treten am 1. Juli in Kraft, teilten die Organisatoren mit. Laut IOC werden 80 Prozent der Athleten im Olympischen Dorf mit Beginn der Spiele am 23. Juli geimpft sein. Ungeachtet breiter Ablehnung in der japanischen Bevölkerung setzen die Olympia-Macher und das IOC ihre Vorbereitungen für die Spiele unbeirrt fort.

Für die Spiele in Tokio gelten beispiellos strenge Verhaltensregeln. So müssen sich alle Olympioniken in Tokio prinzipiell täglich auf das Coronavirus testen lassen und überall in der Öffentlichkeit Schutzmasken tragen. Sie dürfen sich in Japan nur in zugewiesenen Fahrzeugen bewegen. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist verboten. Auch das Essen ist nur an bestimmten Orten mit Anti-Corona-Maßnahmen wie den Kantinen an den Wettkampfstätten, Restaurants im olympischen Dorf sowie in den Unterkünften erlaubt.

Caster Semenya: Völlig überraschend hat die südafrikanische Weltklasseläuferin Caster Semenya für einen Start über 5000 Meter beim Leichtathletik-Meeting am Samstag in Regensburg gemeldet. Die 30 Jahre alte Olympiasiegerin über 800 Meter von 2012 und 2016 will die Norm für die Sommerspiele in Tokio von 15:10,00 Minuten unterbieten. "Wir sind dazu wie die Jungfrau zum Kind gekommen", sagte "Laufnacht"-Pressesprecher Kurt Ring. Die dreimalige Weltmeisterin will sich zugleich über 5000 Meter für die Tokio-Spiele qualifizieren. Bei zwei Rennen über diese Distanz in Pretoria am 27. März (16:14,43 Minuten) und am 15. April (15:52,28) hatte Semenya den olympischen Richtwert jeweils verfehlt.

Nach einem Urteil des Internationalen Sportgerichts von Mai 2019 zum Testosteron-Limit für Mittelstreckenläuferinnen mit intersexuellen Anlagen darf sie nicht mehr bei Wettbewerben zwischen 400 Metern und einer Meile starten. Es sei denn, dass sie ihren natürlichen Testosteron-Wert durch Medikamente senkt, was Semenya ablehnt. Beim Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg hat sie eine Klage gegen Diskriminierung, herabwürdigende Behandlung sowie Missachtung ihres Privatlebens angestrengt.

Tennis: Davis-Cup-Profi Jan-Lennard Struff ist beim Tennis-Turnier im westfälischen Halle ein Coup gelungen. Der 31 Jahre alte Warsteiner gewann am Dienstag auf Rasen gegen den an Nummer eins gesetzten Russen Daniil Medwedew mit 7:6 (8:6), 6:3 und schaffte damit bei der mit 1,45 Millionen Euro dotierten Veranstaltung den Sprung ins Achtelfinale. Struff nutzte gegen den Weltranglisten-Zweiten nach 1:33 Stunden seinen dritten Matchball und trifft nun auf den Qualifikanten Marcos Giron aus den USA.

Auch Routinier Philipp Kohlschreiber gewann sein Auftaktmatch. Der 37 Jahre alte Augsburger setzte sich gegen den österreichischen Qualifikanten Jurij Rodionov mit 6:4, 6:3 durch. Im Achtelfinale trifft Kohlschreiber jetzt auf den Franzosen Corentin Moutet.

Handball, Champions League: Der FC Barcelona hat zum zehnten Mal die Champions League gewonnen und mit einer Machtdemonstration seine perfekte Saison gekrönt. Der Rekordsieger bezwang im Endspiel der der Königsklasse in Köln den dänischen Außenseiter Aalborg Handbold deutlich mit 36:23 (16:11). Mit dem 61. Sieg im 61. Saisonspiel machte Barca das Triple aus nationaler Meisterschaft, Pokalsieg und dem Triumph in der Königsklasse perfekt.

Rechtsaußen Aleix Gomez war vor 1000 Zuschauern mit neun Treffern der beste Schütze für die Mannschaft des nach zwölf Jahren scheidenden Cheftrainers Xavi Pascual, die nach 2015 wieder den Titel im wichtigsten Vereinswettbewerb Europas gewann. Den dritten Platz im Rahmen des Final-Four-Turniers holte sich Paris St. Germain mit einem 31:28 (17:13)-Erfolg im französischen Duell mit dem HBC Nantes.

Barcelona hatte sich am Samstag im Halbfinale gegen Nantes mit 31:26 durchgesetzt und damit wie in der Vorsaison den Sprung ins Finale geschafft. Damals verlor Barca gegen den deutschen Rekordmeister THW Kiel. Am Sonntag holten die Katalanen nun bereits zum neunten Mal den Titel in der seit 1993 ausgespielten Champions League, einmal (1991) hatten sie zuvor den Europapokal der Landesmeister gewonnen.

Schwimmen, Weltrekord: Die Australierin Kaylee McKeown hat bei den nationalen Olympia-Trials der Schwimmer einen Weltrekord über 100 Meter Rücken aufgestellt. Die 19-Jährige schlug im Finale am Sonntag im South Australian Aquatic Centre in Adelaide nach 57,45 Sekunden an. McKeown verbesserte die bisherige Weltbestmarke von 57,57 Sekunden, die die Amerikanerin Regan Smith 2019 aufgestellt hatte.

Fußball, Schalke 04: Die Mitgliederversammlung des Bundesliga-Absteigers Schalke 04 wurde nach Tagesordnungspunkt 4 (Aussprache über die Berichte) abgebrochen. Das gab Versammlungsleiter Jens Buchta, der vorab seinen Abschied als Vorsitzender des Aufsichtsrates nach Ende der Mitgliederversammlung angekündigt hatte, um kurz vor 13.00 Uhr am Sonntagmittag bekannt.

"Die Abstimmungen und Wahlen müssen rechtlich unanfechtbar sein. Diesen Zustand können wir heute nicht herstellen", zitierte die WAZ Buchta. Am Sonntagmorgen war die Mitgliederversammlung wegen technischer Störungen zunächst für eine halbe Stunde unterbrochen worden.

"Es gibt technische Probleme bei der Probeabstimmung. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung. Danke für eure Geduld", schrieben die Königsblauen bei Twitter. Die Versammlung wurde live gestreamt. Mitglieder, die die Veranstaltung anschauen und abstimmen wollten, mussten sich im Vorfeld registrieren und eine Vorab-Identifikation durchlaufen.

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