Kultur in Dachau:Riesiger Konzerthunger

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Die Münchner Brassband "Moop Mama" begeisterte das Publikum schon beim Musiksommer 2018, damals noch auf dem Rathausplatz. (Foto: Toni Heigl)

Nächste Woche startet der Dachauer Musiksommer. Wenige Tickets sind noch zu haben

Von Gregor Schiegl, Dachau

Der Dachauer Musiksommer hat schon seit vielen Jahren eine feste Fan-Gemeinde in Stadt und Landkreis und weit darüber hinaus: Calexico, Tocotronic, sogar Patti Smith ist hier schon mal aufgetreten. In diesem Jahr fiebern die Musik-Fans dem Event wahrscheinlich noch mehr entgegen als sonst. "Es ist eines der ersten mehrtägigen Festivals in Bayern im Bereich Rock und Pop", sagt der Organisator, Dachaus Kulturamtsleiter Tobias Schneider. Einige der Musiker hätten in Dachau nun ihren ersten oder zweiten richtigen Auftritt dieses Jahres überhaupt - also auf einer echten Bühne mit echtem Publikum, echter Interaktion. Der Konzerthunger ist riesig.

Das Auftaktkonzert der Brassband Moop Mama für den kommenden Freitag, 25. Juni war nach kürzester Zeit ausverkauft, ebenso der Auftritt der bairischen Hip-Hopper Dicht&Ergreifend am 9. Juli. "So a Wohnzimmerkonzert is wie a Umarmung im Puff", rhymen sie in ihrer Nummer "Ohne uns", und so unbefriedigend dürften auch viele Musikfans die vergangenen Monate empfunden haben. Für die Antilopen Gang gab es am Freitagmittag auch nur noch eine Handvoll Karten. Lediglich für die Folkband Mighyt Oaks, die am 10. Juli spielt, kann man sich noch berechtigte Hoffnungen machen, ein Ticket zu ergattern; gleiches gilt für Nouvelle Vague, die am 6. Juli spielen. Die Band aus Frankreich durfte im Musiksommer nicht fehlen. "Es ist wichtig, dass wir ein bisschen international sind", sagt Schneider. Gleichzeitig bremste das ewige Auf und Ab in der Corona-Pandemie den Vorverkauf für die Band. "Viele waren nicht so optimistisch, ob sie überhaupt über die Grenze reinkommen."

In seinem Konzept kann Schneider auf sein bewährtes Hygienemodell des vergangenen Musiksommers aufbauen: Die Veranstaltung auf der Thoma-Wiese ist wieder coronakonform bestuhlt, also immer zwei Sitze mit viel Abstand dazwischen, diesmal allerdings mit insgesamt 500 statt 400 Plätzen. Tickets gibt es ausschließlich im Vorverkauf als personalisierte Tickets über www.muenchenticket.de. Es gilt FFP2-Maskenpflicht. Am Platz darf man die Maske wieder abnehmen, aber das kennt man schon alles.

Die Barockpicknicke sind auch schon ausverkauft. Trotz niedrigster Infektionszahlen wird es wohl keine zusätzlichen Kartenkontingente geben. Beim Picknick im Hofgarten herrscht immer ein gewisses Laissez-fair, jeder lässt sich mit seiner Decke nieder, wo er will. "Wir müssen die Abstände ja auch auf den Wegen und bei den Toiletten einhalten", sagt Schneider. Bei aller Freude über die Musik - die Vorsicht bleibt.

© SZ vom 19.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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