Neues Restaurant:Im Nationaltheater eröffnet das "Ludwig Zwei"

Neues Restaurant: Der holländische Designer Marcel Wanders hat den roten Lounge-Bereich und das gesamte Opernrestaurant umgestaltet.

Der holländische Designer Marcel Wanders hat den roten Lounge-Bereich und das gesamte Opernrestaurant umgestaltet.

(Foto: Stephan Rumpf)

Das neue Opernrestaurant wartet mit allerlei weißem Marmor, rotem Samt und einem speziellen Menü auf. Doch noch ist der Zugang nur wenigen Menschen vorbehalten.

Von Ulrike Heidenreich

Vom großen italienischen Kulinariker Gioachino Rossini ist folgende Satzkomposition erhalten: "Der Magen ist der Kapellmeister, der das große Orchester unserer Leidenschaften dirigiert. Den leeren Magen versinnbildlicht das Fagott oder die Piccoloflöte, wie er vor Missvergnügen brummt oder vor Verlangen gellt. Der volle Magen dagegen ist die Triangel des Vergnügens oder die Pauke der Freude." Am Mittwochabend stand in der Bayerischen Staatsoper zwar nicht Rossini auf dem Programm, er selbst hätte aber seine Freude gehabt. Die Besucher von Richard Wagners "Rheingold" im Rahmen der Opernfestspiele durften einer Premiere beiwohnen, die viele Sinne beglückte: Das neue Opernrestaurant "Ludwig Zwei" eröffnete mit allerlei weißem Marmor, rotem Samt und blitzendem Messing.

Im Erdgeschoss des Hauses, gleich bei den Abgängen von Abendkasse und Parkettgarderobe, hat die Dallmayr-Theatergastronomie vereint mit dem holländischen Designer Marcel Wanders und Hausherr Nikolaus Bachler gründlich aufgeräumt. Es weisen zwar immer noch die schön altmodischen Schilder "Erfrischungsraum"auf ihn hin, der Raum mit der einst gedrückten Atmosphäre ist aber kaum wiederzuerkennen. "Das Restaurant war so hässlich, dass es mit jedem Bahnhofslokal konkurrieren konnte", sagt Intendant Bachler. Nun können hier 260 Gäste formidabel dinieren, in Pandemiezeiten ist es nur die Hälfte.

Das weite Geschoss ist licht, die Theke schmiegt sich an die Rückwand des Zuschauerraums, wunderschöne Muranoleuchten setzen die Halscolliers der Damen in Szene sowie das Dreierlei vom Weiderind, Tatar, Roastbeef und Carpaccio auf den Tellern.

Dallmayr-Geschäftsführer Florian Randlkofer versucht sich hier mit einem neuen Konzept, einer Art gastronomischen Oper in drei Akten (60 Euro ohne Getränke). Vor Vorstellungsbeginn werden Aperitif und Vorspeise serviert, den Hauptgang (Lammkarree, Ofengemüse, Kräuterseitling) gibt es während der Pause, am Ende wartet ein Dessert (Süßholzerde, Joghurtsteine, Brombeere). "Das passt zu einem Haus, in dem die Lebensfreude gefeiert wird", sagt Randlkofer.

Neues Restaurant: Das "Ludwig Zwei" von innen

Das "Ludwig Zwei" von innen

(Foto: Stephan Rumpf)

Eigentlich sollte das "Ludwig Zwei" (benannt nach König Ludwig II. sowie Sänger Ludwig Schnorr von Carolsfeld) schon im Oktober eröffnen. Aus Pandemiegründen wurde nichts daraus. Bereits im September aber konnte das neu designte Bar-Bistro "Rheingold" im ersten Stock öffnen, spektakulär mit grünem Marmor und einer Wand aus Onyx. Wer sich das ansehen möchte, muss sich leider noch gedulden. Der Zugang in die Staatsoper ist derzeit nur Menschen vorbehalten, die Opernkarten ergattern konnten.

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